Biomassekraftwerk geht drei Monate in Betrieb
Die Ökostromförderung ist im Vorjahr ausgelaufen. Das Biomassekraftwerk Güssing, das aus Holz Wärme und Strom erzeugt, ist daher derzeit nicht rentabel und wurde still gelegt. Der Eigentümer Michael Dichand, Sohn des legendären Zeitungsherausgebers, hat nun mit Vanjo Dimitrijevic einen neuen Geschäftsführer eingesetzt.
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Laut Dimitrijevic wird das Kraftwerk ab März oder April für rund drei Monate wieder in Betrieb genommen, damit Forschungsprojekte abgeschlossen werden können. Danach werde die in die Jahre gekommene Anlage abgebaut und am selben Ort neu errichtet. Die Finanzierung sei gesichert, sagt der Geschäftsführer.
Biogas aus Speiseabfällen
Eine gute Nachricht vor allem auch für die Forscher, die in Güssing neue Biomassetechnologien entwickeln. Das private und unabhängige Forschungsinstitut GET hat 17 Mitarbeiter. Sie setzen unter anderem zwei EU-Projekte um. Bei einem geht es um den Transfer von Fernwärme-Technologie nach Südosteuropa; beim anderen um Biogas.
„Da geht es darum, dass man aus Speise- und Restaurantabfällen Biogas erzeugt, daraus Biomethan. Das kann man dann als Treibstoff verwenden oder ins Erdgasnetz einspeisen. Das soll in Spanien, Frankreich, Kroatien und Mazedonien gemacht werden“, sagte dazu GET-Geschäftsführer Richard Zweiler.
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Ungünstige Rahmenbedingungen in Österreich
GET ist international ausgerichtet. Das Forschungsinstitut ist somit von den ungünstigen Rahmenbedingungen in Österreich nicht unmittelbar betroffen. Hierzulande ist der Strompreis derzeit sehr niedrig, der Holzpreis ist hingegen hoch.
„Man muss schauen, dass man Reststoffe verwerten kann beziehungsweise hochwertige Produkte aus der Biomasse macht - und nicht billigen Strom“, erklärte Zweiler. Dass GET auf einer soliden finanziellen Basis stehe, habe laut Zweiler die Landesgesellschaft Wibug nach einer Prüfung bestätigt.