Wetter 2016: Jahr der Kapriolen

In der Reihe unserer Jahresrückblicke beginnen wir mit einem Blick auf das Wetter des Jahres 2016. Die vergangenen 12 Monate hatten es in sich - vom Hagelschlag bis zum goldenen Herbst.

Insgesamt 1.000 Messstationen liefern der ORF Wetterredaktion die Daten für Analysen und Prognosen rund um das Jahr.

Milder Winter

Das Jahr 2016 hat, was das Wetter angeht, kalt begonnen. Aber der Kälteeinbruch war nur von kurzer Dauer - am 7. Jänner wurden im Südburgenland zwölf Grad Minus gemessen und es gab auch einige Zentimeter Schnee. Zwei Tage später kam der Warmlufteinbruch mit zehn Grad Plus. Mit dem Eislaufen auf dem Neusiedlersee wurde es auch wieder nichts. Starker Wind sorgte in Podersdorf für eine Eisschollen-Wüste - mehr dazu in Seltenes Naturschauspiel in Podersdorf.

Eisschollen

ORF

Bilder, die an die Arktis erinnern, aus Podersdorf

Mitte Jänner gab es noch einen Kälteeinbruch, aber der war nicht von langer Dauer. Ende Jänner gab es dann im Burgenland rekordverdächtige 18,8 Grad. Mitte Februar hat sich dann der Winter noch einmal aufgebäumt und in höheren Lagen konnte man sogar noch einen Schneemann bauen. In tieferen Lagen wurde der erste Bärlauch gepflückt. Ende Februar war es auch viel zu mild für die Jahreszeit und bei 22 Grad plus konnte man vom Frühling träumen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Zu Besuch bei Marcus Wadsak

Der ORF-Meteorologe über die wetterbedingten Besonderheiten des Burgenlandes und die unzähligen Daten für Wetterprognosen.

Trockener Frühling

Auf die sehr feuchten Monate Jänner und Februar folgte ein sehr trockener März 2016. Im Burgenland hat es sogar um fast 50 Prozent weniger Niederschlag gegeben, als sonst im März. Zu Ostern war aber der Schnee dann überall wieder geschmolzen: Kinder konnten bei Sonnenschein und relativ milden Temperaturen ihre Ostereier suchen. Und Ende März sind die Temperaturen dann ordentlich in die Höhe geklettert: Am 31. März wurden in Andau 24,5 Grad gemessen.

Nasser Mai: Der Mai war einer der 20 nassesten Mai-Monate seit Messbeginn im Jahr 1858.

Nach wochenlanger Trockenheit kam dann am 8. April der lang ersehnte Regen, sehr zur Freude für die Landwirtschaft. Der Mai war durchschnittlich etwas zu kühl und einer der 20 nassesten Mai-Monate seit Messbeginn im Jahr 1858. Der Beginn der Badesaison ist buchstäblich ins Wasser gefallen.

Wechselhafter Sommer

In Summe war es ein wechselhafter Sommer, denn es gab einige sonnige und warme Tage, aber auch viel Regen mit einigen Unwettern, vor allem im Südburgenland. Im Vergleich zum Rekordhitzesommer 2015 gab es heuer viel weniger Badetage. An den seltenen heißen Tagen war in den burgenländischen See- und Freibädern aber viel los.

Hitzerekord des Sommers:

11.7.2016, Eisenstadt: 34,7 Grad

Tiefste Temperatur im Sommer:

12.8.2016, Kleinzicken: 4,9 Grad

Längste Sonnenscheindauer: Andau

Auch wenn das Sommerwetter 2016 oft unbeständig ist, bei den meisten großen Veranstaltungen im Burgenland darf man über das Wetter aber nicht beklagen. Beim Nova Rock Festival im Juni rocken die Red Hot Chili Peppers ohne Regenschirm. Und auch die Premieren in Mörbisch und St. Margarethen Anfang Juli werden bei tadellosem Sommerwetter über die Bühne gebracht. Und auch bei den ORF Sommerfesten mit Wetterfrosch Wolfgang Unger ist fast immer feines Wetter angesagt.

Die Schattenseiten des Sommers 2016

Viele heftige Regengüsse und Gewitter halten die Feuerwehren des Landes auf Trab. Am 12. Juli fegt ein Hagelsturm über Litzelsdorf und Stinatz - mehr dazu in Mehr als 100 Unwettereinsätze.

Hagel

ORF/Kurt Krenn

Das Unwetter hat nur eine halbe Stunde gedauert, die Schäden sind enorm

Goldener Herbst

Der goldene Herbst ist heuer seinem Namen so richtig gerecht geworden. Für den eher wechselhaften Sommer sind wir im Burgenland mit vielen Sonnenstunden entschädigt worden. Im September ging der Sommer in die Verlängerung. Der September 2016 war österreichweit der fünftwärmste September seit Beginn der Messungen. Es gab 35 Prozent mehr Sonnenstunden als in einem durchschnittlichen September. Die Schwimm- und Seebäder wurden bis Mitte September genutzt - dann war die Badesaison 2016 zu Ende.

1.10.2016, Güssing: 25,6 Grad

Die ersten Boote wurden schon Ende September aus dem Neusiedler See gekrant und läuteten das Ende der Segelsaison ein. Im Oktober reichte die Wetterpalette von sommerlich bis winterlich. Zu Beginn des Oktobers gab es in einigen Regionen noch einen sogenannten Sommertag. So wurden zum Beispiel 25,6 Grad Celsius am 1. Oktober in Güssing gemessen. Der November startete niederschlagsreich. Am 11. und 12. November wurde es zum ersten Mal winterlich.

Link: