Gegen Burnout: Workshops für Mütter

Das Burnout ist nicht nur im Management-Bereich Thema, immer öfter sind Frauen betroffen, die der Doppelbelastung Mutter - Beruf ausgesetzt sind. Das Land Burgenland setzt nun entsprechende Präventionsmaßnahmen.

Von mehr als 90.000 Familien, die im Burgenland leben, sind rund 2.900 sogenannte Einelternfamilien, ein Großteil Frauen mit Kindern unter 15 Jahren. Vier von zehn Arbeitsstunden, die Frauen im Burgenland leisten, bleiben unbezahlt, werden also für Pflege oder Kinderbetreuung aufgewendet.

Der gesellschaftliche Druck, dem Frauen ausgesetzt sind, wächst ständig. Die Gefahr eines Burnouts sei daher für sie besonders groß, sagt die Obfrau von pro mente Burgenland, Eva Blagusz. „Ich kann nicht eine perfekt gepflegte Mutter, trainiert sein, ein tolles Haus haben, drei gepflegte Kinder und dann noch erfolgreich im Job - das geht sich nicht aus. Und diese Mehrfachbelastung bringt die Frauen oft wirklich in eine Burnout-Situation“, so Blagusz.

Vorstellung Kooperation "Burnout bei Müttern vorbeugen"

ORF

Das Projekt wurde von Politik, ASKÖ und pro mente präsentiert

Politik setzt auf Prävention

Seitens der Politik leitet man nun Präventionsmaßnahmen ein. In Kooperation mit pro mente und der ASKÖ Burgenland gibt es ab Jänner 20 neue Veranstaltungen, die vom Familienreferat gefördert werden. Viele davon liegen im sportlichen Bereich, denn regelmäßige Bewegung beuge einer Burnout-Gefahr vor, sagt ASKÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Ponic.

„Durch regelmäßiges Training wird natürlich auch die Leistungsfähigkeit erhöht, um dann auch verschiedenen Stress-Situationen besser gewachsen zu sein. Und so ist die körperliche Betätigung eine sehr wichtige Aktivität, um Burnout und Stress davonzulaufen“, sagt Ponic.

Angebot als Chance

Familienlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) hofft daher, dass die Angebote auch entsprechend genutzt werden. „Vor allem appelliere ich auch an alle Familien, dass Sie sich nicht schlecht fühlen, weil sie das Angebot annehmen. Sondern: Sie sind die Gescheiten, weil sie so gescheit sind, das anzunehmen und es als Chance zu sehen. Ich kenne keine Familie, wo alles perfekt ist - auch nicht meine“, so Dunst.

Das Land stellt für die Projekte insgesamt 10.000 Euro bereit, man könne aber jederzeit aufstocken, so Dunst. Im kommenden Jahr will man dann evaluieren und das Angebot bei Bedarf erweitern.

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