Frauenfußball: Diskussion um eigene Liga

Der österreichische Frauen-Fußball ist im Aufschwung. Auch im Burgenland schnüren immer mehr Mädchen und Frauen die Fußballschuhe - mittelfristig wünscht man sich eine eigene Frauenfußballliga.

Das österreichische Nationalteam der Frauen hat sich heuer erstmals für eine Europameisterschafts-Endrunde qualifizieren können - mehr dazu in sport.orf.at Der Erfolg hinterlässt auch im Burgenland Spuren: Insgesamt sind gibt 812 aktive Fußballerinnen. Der Burgenländische Fußballverband BFV führt insgesamt acht Frauenteams in seiner Statistik.

647 Spielerinnen sind jünger als 18 Jahre, das gibt Anlass zur Hoffnung. Michael Feucht vom SC Neusiedl sagte, dass die aktuelle Entwicklung beim SC Neusiedl so sei, dass es einen starken Zulauf von jungen Mädchen aus dem Bezirk gäbe und man derzeit mit einer jungen , rein österreichsichen Mannschaft spielen würde. Lisa Haubenwallner vom FC Mönchhof meinte, dass sie immer wieder versuchen Mädchen für den Sport zu begeistern.

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Ein Match der Frauenmannschaften des SC Neusiedl gegen den FC Mönchhof

Damenmannschaften fördern

Die Spielerinnen selbst haben im Nachwuchs meist mit den Burschen gespielt und waren danach auf der Suche nach einer sportlichen Heimat. „Ich habe schon als kleines Mädchen gern Fußball gespielt und als ich von der Damen-Mannschaft gehört habe, war ich auch schon dabei“, sagte eine Spielerin. Neusiedl und Mönchhof spielen in der Wiener Landesliga, andere Teams wie Bad Sauerbrunn, St. Margarethen und Goberling in Niederösterreich.

Das soll sich aber ändern, so Gerhard Milletich, Präsident des burgenländischen Fußballverbandes. „Unser mittelfristiges Ziel ist, dass wir eine eigene burgenländische Liga bekommen, damit wir Damenmannschaften eine Plattform bieten können und sie dann burgenlandintern spielen können“, sagte Milletich. Noch etwas stellt Milletich in Aussicht. „Wir haben schon vor, dass wir in der nächsten Zeit eigene Stützpunkte für die Frauen machen, derzeit haben wir vier Standorte im Auge“, so Milletich.

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Eigene Stützpunkte für Frauenfußball sind geplant

Finanzielle Unterstützer sind rar

Stichwort Frauen-Spitzenfußball: in der Bundesliga ist das Burgenland durch den FC Südburgenland vertreten. Der kämpft gegen den Abstieg und um einen Sponsor. Finanzielle Unterstützer sind rar. Die ganz großen Talente gehen ins Nationale Zentrum für Frauen-Fußball in St. Pölten. Zwei Burgenländerinnen trainieren dort derzeit. Sportlicher Leiter ist der Güssinger Wolfgang Luisser.

„Bei uns ist es so, dass wir im Moment wenig Fußballspielerinnen haben. Wir versuchen hier die Landesausbildungszentren ins Boot zu holen, damit auch dort die Quote gegeben ist“, so Luisser. Mit verbesserter Förderung schafft es in Zukunft vielleicht auch eine Burgenländerin wieder ins Nationalteam.