Martini im Burgenland

Mit einem besonders festlichen Gottesdienst im Martinsdom in Eisenstadt hat die Diözese den Landesfeiertag anlässlich des 1.700 Geburtstages des Heiligen Martin gefeiert. Im ganzen Land finden am Freitag Feierlichkeiten statt.

Mit dabei waren auch alle Teilnehmer der zu Ende gegangenen Bischofskonferenz - mit Ausnahme von Kardinal Christoph Schönborn, der zu einem Festgottesdienst nach Pannonhalma gefahren ist. „Für mich war es sehr stimmig, weil wir das ganze Land, die ganze Diözese miteinander verbunden haben. Unser Hauptgast war heute der Kardinal von Budapest-Esztergom - auch das ist eine wichtige Brücke, die wir geschlagen haben“, sagte Diözesanbischof Ägdidius Zsifkovics.

Die Bischofskonferenz, die in den vergangenen Tagen im Burgenland zusammengetroffen ist, fordert eine Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma, darüber hinaus habe sie sich aber auch intensiv mit dem burgenländischen Landespatron beschäftigt, so der Diözesanbischof. „Wir wollen gerade dieses Jahr des heiligen Martin und das heilige Jahr der Barmherzigkeit weiter in den Alltag hineinführen. Wir wollen mehr Martinus hineinbringen, dass heißt für uns mehr Spiritualität, mehr Solidarität und auch mehr Barmherzigkeit. Ich glaube, das braucht nicht nur die Kirche, das braucht heute besonders unsere Gesellschaft“, so der Diözesanbischof.

Im Anschluss an das Pontifikalamt im Dom erhielten die Gläubigen Martinskipferl zum Teilen, darüber hinaus organisierten die von der Caritas betreuten Flüchtlinge eine Agape mit internationalen Spezialitäten.

Weinsegnung und Kirtag

In Eisenstadt standen die Kinder extra früh für den Laternenumzug auf. Auch die Kinder aus dem SOS Kinderdorf in Pinkafeld waren dabei, unter dem Motto „Gleiche Chancen für alle Kinder“ rief SOS Kinderdorf Österreich auf durch das Falten von Origami Vögeln ein Zeichen zu setzen. In Eisenstadt wurden anlässlich Martini Papiergänse gefaltet und diese im Landesmuseum übergeben.

Zu Martini durfte die Weinsegnung auch nicht fehlen, anlässlich 1.700 Jahre Heiliger Martin wurde heuer ein besonderer EisenStadtWein kreiert. „Wir haben Chardonnay, Weißburgunder, Muskateller und etwas Grauburgunder drinnen - also eine wunderschöne Cuvee, die wirklich die Weingärten der Gegend gut repräsentiert“, sagte Stefan Tscheppe vom Weingut Esterhazy. „"Es ist glaube ich wichtig, dass wir in einem christlichen Land den Wein als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit sehen und insofern auch als Gabe Gottes“, so Pfarrer Martin Ringhofer. Der Martini-Kirtag in der Fußgängerzone war auch gut besucht.

Ehrenzeichenverleihung im KUZ Eisenstadt

Traditionell werden am Landesfeiertag im Burgenland verdiente Persönlichkeiten geehrt. Am Freitag waren 140 Fest- und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung ins Kulturzentrum nach Eisenstadt eingeladen - sie haben von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) eine Auszeichnung für ihre Verdienste um das Land Burgenland verliehen bekommen. Die Welt lebe von Menschen die mehr als ihre Pflicht tun, so der Landeshauptmann in seiner Laudatio. Die Ausgezeichneten hätten dazu beigetragen, das Burgenland zu dem zu machen, was es heute ist.

Vielerorts wurde der Landespatron gefeiert - besonders gebührend gefeiert wurde der 1.700 Geburtstag des Heiligen Martin in Sankt Martin an der Raab. Dort gab es heuer erstmals so genannte Martini-Tage für einen karitativen Zweck. Schon seit den frühen Freitagvormittagsstunden herrschte, trotz des regnerischen Wetters, Festtagsstimmung.

Der Heilige Martin

Der Heilige Martin wurde vor 1700 Jahren in Szombathely in Ungarn geboren. Als römischer Offizier war er in Frankreich stationiert. Als er eines Tages einem frierenden Bettler begegnete, teilte der Offizier, ohne zu überlegen seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettler eine Hälfte. Durch diese barmherzige Tat ist Martin zu einem Symbol christlicher Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe und Jahrhunderte später auch zum burgenländischen Landespatron geworden.