Ökumene: Bischöfe feiern gemeinsam
Die Herbstvollversammlung der österreichischen Bischöfe findet heuer im Burgenland statt. Die fünftägige Konferenz steht im Zeichen der Reformation. Erstmals fand, aus Anlass des Reformationsjubiläums 2017, ein gemeinsamer Gottesdienst in Rust und ein Studientag der Bischöfe mit Spitzen der Evangelischen Kirchen statt.
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Erstmals ist es bei der Bischofskonferenz zu einer hochrangigen ökumenischen Begegnung gekommen. Der lutherische Bischof Bünker ist mit Kardinal Schönborn zusammengetroffen.
„Vom Gegeneinander zum Füreinander“
Der ökumenische Gottesdienst fand in der evangelischen Kirche in Rust statt. Evangelische und katholische Priester zogen gemeinsam ein und der Gottesdienst wurde gemeinsam mit den höchsten Vertretern der beiden Kirchen gefeiert. Man wolle Geschwister sein und keine Zwillinge und als Christen einen gemeinsamen Weg gehen. Superintendent Manfred Koch zitierte in seiner Predigt nicht Martin Luther, sondern Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics: „Er hat gesagt, wir sind vom Gegeneinander zum Nebeneinander gekommen und dann zum Miteinander. Und das Ziel sollte wohl sein, dass wir im Namen Jesu Christi zum Füreinander kommen.“
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Anschließenden Empfang im Seehof Rust
Auch beim anschließenden Empfang im Seehof Rust wurde die historische Dimension des Bischofstreffens betont. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir vom Konflikt zur Gemeinschaft gekommen sind und, dass wir das heute durch diese gemeinsame Begegnung der Bischofskonferenz mit der evangelischen Kirchenleitung gerade bei uns im Burgenland feiern dürfen, wo ja ein hoher Anteil auch evangelische Christen sind“, so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics.
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Gemeinsame Grundlage und Aufgabe für die Zukunft
Die 500 Jahre Konfrontation zwischen Katholiken und Protestanten sollen endgültig vorbei sein. Michael Bünker, evangelischer Bischof: „Viel wichtiger ist, was ist unsere gemeinsame Grundlage und was ist unsere gemeinsame Aufgabe für die Zukunft. Und da wollen wir besonders deutlich klar und sichtbar machen, wir sind für die Schwachen der Gesellschaft da. Wir geben unseren Beitrag für ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft in Österreich.“
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Großer Durchbruch sei gelungen
Kardinal Christoph Schönborn: „Es ist schön, dass wir unsere Verschiedenheit haben und es ist schön, sie gemeinsam leben zu können. Ich glaube, da ist einfach ein ganz großer Durchbruch in den letzten fünfzig Jahren gelungen. Heute können wir sehen, wir sind wirklich miteinander auf dem Weg und das Gegeneinander ist Geschichte.“
Die Ökumene wird schon zu Martini mit einem gemeinsamen Festgottesdienst im Eisenstädter Dom fortgesetzt.