Koscherer Wein aus dem Burgenland

„Jemandem reinen Wein einschenken“ - dieser Spruch geht auf die jüdischen Speisevorschriften zurück. Die Rede ist von koscheren Weinen, die nach jüdisch-religiösen Maßstäben für den Genuss erlaubt sind. Auch im Burgenland wird koscherer Wein produziert.

Nur wenige Weingüter in Österreich dürfen koschere Weine produzieren. Eines davon ist in Oggau. Der Winzerfamilie Siess ist es seit vielen Jahren erlaubt, diesen Wein zu keltern. Dabei gelten schon in der Weingartenbewirtschaftung strenge Regeln. Der wesentliche Unterschied sei, dass man wie früher keine Gemüsesorten im Weingarten pflanzen dürfe, so Matthias Siess. Auch Obstkulturen dürfe man nicht pflanzen und man dürfe zwei Monate vor der Ernte keinen organischen Dünger mehr verwenden.

Produktion von koscherem Wein

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Der Winzer erklärt dem Rabbi die Arbeitsschritte

Auch bei der Produktion auf dem Weingut gelten strenge Regeln: Sobald die Trauben in den Rebler gekippt sind, ist jede Berührung der Gerätschaften durch den Winzer untersagt. Das ist nun Aufgabe des Gemeinde-Rabbiners von Wien, Schlomo Hofmeister, der auch Hobbywinzer ist.

Produktion von koscherem Wein

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Der Rabbi führt alle Produktionsvorgänge eigenhändig aus

Der Winzer erklärt Hofmeister die Arbeitsschritte, die der Rabbiner selbst dann allein ausführt. Da der Wein im Judentum eine hohe spirituelle Bedeutung habe, sei es wichtig, dass er von einem Juden produziert werde, der die Sabbat-Vorschriften einhalte, sagte Hofmeister. In der gesamten Weinbereitung gibt es Vorschriften, um die Reinheit des Weines zu erhalten - damit der Wein eben koscher bleibt.