36-Jähriger nach fast fünf Jahren Haft frei

Hannes Führinger, jener Burgenländer, der wegen Waffenschmuggels seit fast fünf Jahren in Ägyptens Hauptstadt Kairo im Gefängnis saß, ist frei. Er landete am Dienstagnachmittag auf dem Flughafen Wien-Schwechat.

Nach Verbüßung von etwa zwei Dritteln seiner Strafe kam der 36-jährige Burgenländer aus Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg) am Dienstag überraschend frei. Er machte sich sofort auf den Weg nach Österreich und landete am Dienstagnachmittag in Wien-Schwechat, wie Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll mitteilte. Am Flughafen wurde Führinger in den VIP-Bereich gebracht, wo ihn Ehefrau und Kind sowie Freunde in Empfang nahmen. Seine Anwältin Astrid Wagner sprach im Interview mit ORF-Redakteuer Robert Berger von „ergreifenden Szenen“.

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Anwältin Astrid Wagner im Interview

Freilassung nach zähen Verhandlungen

Immer wieder hatten Anwälte und seine Frau versucht, ihn aus dem Gefängnis herauszuholen. Erst vor etwa einem Jahr war ein Antrag auf Auslieferung nach Österreich gestellt worden - ebenfalls ohne Erfolg - mehr dazu in Haft in Kairo: Hoffen auf Freilassung. Nach zähen diplomatischen Verhandlungen sei es nun gelungen, ihn zwei Jahre früher aus dem Gefängnis zu bekommen, sagte Schnöll.

Alle seien sehr erfreut und erleichtert, dass das nun gemeinsam mit den Anwälten und der Familie gelungen sei. Es sei einer der schwierigsten Haftfälle gewesen, die das Außenministerium bisher zu betreuen hatte, mit einer intensiven Prozessbeobachtung, mit mehr als 50 Haftbesuchen, einem Schreiben von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) an seinen ägyptischen Amtskollegen und mit einer aktiven und schließlich erfolgreichen Einschaltung der Botschaft, um diese vorzeitige Haftentlassung zu erwirken, so Schnöll.

Der Bad Sauerbrunner hatte während seiner Zeit im Gefägnis mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen - mehr dazu in Haft in Kairo: Burgenländer schwer krank. Seinen jetzigen Gesundheitszustand bezeichnete Schnöll aber als stabil, wobei man sich natürlich vorstellen müsse, dass die Haft in einem ägyptischen Gefängnis eine enorme psychische Belastung darstelle.

2011: Sieben Jahre Haft wegen Waffenschmuggels

Führinger war im November 2011 mit Gewehren und dazugehöriger Munition nach Ägypten gereist - um ein italienisches Frachtschiff zu bewachen, wie er stets beteuerte. Doch das Gericht in Kairo war sich sicher, dass der Burgenländer ein Waffenschmuggler ist, und verurteilte ihn zu sieben Jahren Haft - mehr dazu in Kairo: Sieben Jahre Haft für Burgenländer.

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