Verein Roma Oberwart vor dem Aus

Wie der „Kurier“ berichtet, steht der Verein Roma Oberwart vor dem endgültigen Aus. Den Verein wird es offiziell noch bis Jahresende geben, aber sämtliche Tätigkeiten werden eingestellt, bestätigen die Verantwortlichen gegenüber dem ORF Burgenland.

Der Verein hofft allerdings darauf, dass das Lernprojekt für Roma in Oberwart aufrechterhalten bleibt. Da sich die Auszahlungen des Fördergeldes verzögern, muss der Verein einen Überbrückungskredit aufnehmen, um die laufenden Kosten zu decken. Die Bank fordert diesen nun ein - die erhofften Förderungen sind aber laut Vereinsobmann Hans Baranyai nicht eingelangt.

Fällig sind rund 160.000 Euro. Ein Verkauf des Grundstücks mit der Gedenkstätte, die an das Bombenattentat auf die Roma im Jahr 1995 erinnert, an das Land hätte den Verein retten sollen. Doch laut Baranyai hätte der Verkauf etwa 20.000 Euro eingebracht, was zu wenig für die Rettung gewesen wäre.

Älteste Roma-Organisation Österreichs

Offiziell besteht der Verein noch bis Jahresende, sämtliche Tätigkeiten werden aber eingestellt. Die Arbeit, die der Verein leistet - etwa das Lernprojekt für Roma in Oberwart - soll fortgeführt werden. „Wir sind im Gespräch mit den Vereinen Roma-Service und Roma VHS, dass die beiden Vereine sich die Sache aufteilen. Es soll so schnell wie möglich passieren. Ich hab auch schon mit Fördergebern Gespräche geführt“, sagte Baranyai und zeigte sich optimistisch.

Von Masseverwalter Wolfgang Steflitsch heißt es jedenfalls, dass das Grundstück mit der Gedenkstätte nicht versteigert werden soll. Das Land soll es zurückbekommen und sich damit um die Gedenkstätte kümmern.

Der Konkurs für den Verein „Roma Oberwart“ bedeutet gleichzeitig das Aus für die älteste Roma-Organisation in Österreich. Der Verein wurde im Jahr 1989 als erste Roma-Organisation Österreichs ins Leben gerufen, um die Lebensumstände der Roma zu verbessern.

Land: Kein Förderantrag gestellt

Aus der Sozialabteilung des Landes heißt es dazu, dass der Verein Roma im Vorjahr keinen entsprechenden Förderantrag gestellt habe. Heuer sei der Antrag dann zwar gestellt worden, zu diesem Zeitpunkt sei das Konkursverfahren aber bereits gelaufen. Aus diesem Grund habe die Sozialabteilung kein Fördergeld mehr auszahlen können. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass der Verein Roma in den Vorjahren Fördergeld des Bundeskanzleramtes, des Bildungsministeriums,des AMS und der Volksgruppenförderung bekommen habe und auch dort sei 2015 keine Förderung beantragt worden.