Kunst aus dem Gefängnis

Am Dienstag hat eine Vernissage der besonderen Art stattgefunden. Bei „Kunst aus dem Gefängnis“ wurden Kunstwerke von Strafgefangenen aus aller Welt gezeigt und versteigert.

Im prominent besetzten Auktionssaal im Sportzentrum VIVA in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ging es nicht vorrangig um den Erwerb erstklassiger Kunst, sondern um einen guten Erlös für Resozialisierungsmaßnahmen. Die 100 ausgestellten Kunstwerke stammen allesamt von Häftlingen. 3.000 Gefangene aus aller Welt haben sich bei zwei von Österreich aus organisierten Wettbewerben beteiligt. Laut Christian Kuhn von der Sozialen Gerichtshilfe sei das Ziel der Veranstaltung, die Gefangenen anzuregen, sich kulturell zu betätigen.

Kunst aus dem Gefängnis

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Die Kunstwerke stammen aus der ganzen Welt

Bei der Versteigerung war viel Politikprominenz zu Gast. So kam es zu einem interessanten Bieterduell um ein Porträt von Revolutionsführer Che Guevara. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) als auch Grünen-Chefin Regina Petrik steigerten mit. Gewonnen hat Petrik, da für erstand der Landeshauptmann eine schwergewichtige Skulptur.

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Der Auktionssaal im Sportzentrum VIVA war gut gefüllt

Freude über ersteigerte Exponate

„Es ist gut, dass es Idealisten und Menschen gibt, die sich darum kümmern, dass Menschen wieder resozialisiert werden“, meinte Niessl zur Veranstaltung. Petrik hingegen zeigt sich über ihr ersteigertes Che Guevara-Porträt glücklich: „Er passt gut zu uns, und auch meine Kinder werden sich darüber freuen.“

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Petrik (Die Grünen) konnte dieses Che Guevara-Porträt ergattern

Anwesend war auch ÖVP-Nationalratsabgeordneter Nikolaus Berlakovich: „Die Idee der Sozialen Gerichtshilfe ist natürlich gut.“ Auch Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) befindet die Soziale Gerichtshilfe als wichtig, er sieht sie „Zeichen der Gesellschaft, wie man mit Menschen umgeht, die sich in besonderen Situationen befinden.“ Einige der im Rahmen der Gefangenen-Kunstwettbewerbe entstandenen Bilder haben es sogar in Museen geschafft.