Mobile Betreuung: Hilfe für Familien

Seit zehn Jahren bietet SOS-Kinderdorf im Burgenland mobile Familienarbeit zuhause an, damit Kinder erst gar nicht in Heime oder Wohngruppen müssen. Ein neues Büro in Eisenstadt soll dieses Angebot noch bekannter machen.

Die neue Niederlassung liegt direkt auf dem Domplatz in Eisenstadt. Damit rückt SOS-Kinderdorf nicht nur ins Zentrum der Stadt, Ziel dabei ist es auch, sichtbarer zu werden, sagt Marek Zeliska von SOS-Kinderdorf Pinkafeld. „Es bedeutet, dass wir unsere Sache mit Kindern, Jugendlichen und Familien noch besser machen können und sichtbarer sind, dass die Leute in Eisenstadt uns nicht übersehen können“, so Zeliska.

Neues Büro der Mobilen Familienhilfe in Eisenstadt

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Das neue Büro liegt auf dem Domplatz in Eisenstadt

Zuhause statt im Heim

Bei der feierlichen Eröffnung des neuen Eisenstädter Büros von SOS-Kinderdorf wurde die Bedeutung der mobilen Familienbetreuung hervorgestrichen. Angeboten wird sie im Südburgenland seit zehn und im Nordburgenland seit sieben Jahren.

Rund 70 Familien betreut SOS-Kinderdorf derzeit landesweit mobil, also zu Hause. Ziel dabei ist es, möglichst viele Kinder in ihren Familien belassen zu können, selbst wenn es Problemfamilien sind. Die Unterbringung in Heimen oder Wohngruppen soll so vermieden werden.

Zusammenarbeit mit Familien

„Wir wissen das vor allem von den ehemaligen Kindern und Jugendlichen, die im Kinderdorf aufgewachsen sind. Die sagen immer: ‚Den Kontakt zu den Eltern hätte ich noch gebraucht.‘ Das haben wir in den 90er-Jahren aufgegriffen und gesagt, wir arbeiten immer mit Familien zusammen, auch wenn die Kinder fremduntergebracht sind. Und wir sind dann noch einen Schritt weitergegangen und haben gesagt, wir arbeiten mit den Familien auch wenn die Kinder nicht fremduntergebracht sind“, erklärt SOS-Kinderdorf-Regionsleiterin Susanne Maurer-Aldrian.

Neues Büro der Mobilen Familienhilfe in Eisenstadt

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15 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind derzeit im Einsatz

Kostenlose Hausbesuche

Die Hausbesuche von Fachleuten im Rahmen der mobilen Familienhilfe sind für die Betroffenen kostenlos. „Zuerst ist die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft oder vom Magistrat eingebunden. Sie schaut, in welcher Form es eine Gefährdung in der Familie gibt oder ob eine Gefährdung droht und was es braucht, um die Situation der Kinder in der Familie zu verbessern“, sagt Bettina Horvath von der Kinder- und Jugendhilfe.

„In sehr vielen Fällen kann man verhindern, dass sie ins Heim müssen. Heutzutage ist es ja auch so, dass die Kinder oft nur vorübergehend aufgenommen werden müssen, wenn die Familie in einer wirklich großen Krise ist“, so Bernardette Kalcher von der Mobilen Familienarbeit Burgenland.

Deshalb wird die mobile Familienarbeit Burgenland von SOS-Kinderdorf, kurz MOFA, laufend weiter ausgebaut. Derzeit sind 15 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter dafür im Einsatz.

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