ÖVP startet Südburgenland-Kongress

Das Südburgenland werde von der rot-blauen Landesregierung vernachlässigt, behauptet die ÖVP und startet deshalb einen Südburgenland-Kongress. Dabei sollen nicht nur Schwachstellen aufgezeigt, sondern auch Lösungsvorschläge erarbeitet werden.

Die südlichen Bezirke Jennersdorf, Güssing und Oberwart hätten in vielen Bereichen Defizite. Die ÖVP sei der Überzeugung, „dass die Politik aktiv werden muss, um diese Standortnachteile auszugleichen“, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Eine von der SPÖ-FPÖ-Koalition in Auftrag gegebene Umfrage im Südburgenland bezeichnete der ÖVP-Obmann als „Augenauswischerei“.

Ideen sammeln

In den kommenden Wochen will die ÖVP in Jennersdorf, Güssing und Oberwart Ideen sammeln. Am Ende des Kongresses sollen drei bis fünf „ganz konkrete Maßnahmen und Vorschläge stehen“, so Klubobmann Christian Sagartz. Kommendes Jahr im Jänner oder Februar soll der Schlusspunkt gesetzt werden.

Zu wenig Arbeitsplätze, schlechte Verkehrsanbindungen und langsames Internet seien nur drei Gründe, die im Südburgenland zur Abwanderung führten, argumentierte Sagartz. Die Volkspartei fordere von der rot-blauen Regierung einen schnellen und flächendeckenden Internetzugang ein, sagte Landtagsabgeordnete Michaela Resetar.

„Politik muss aktiv werden“

Der Bau der Schnellstraße S7 und die Elektrifizierung der Bahn brenne den Menschen im Südburgenland unter den Fingernägeln, stellte Bernhard Hirczy, Landtagsmandatar aus dem Bezirk Jennersdorf, fest. Das Südburgenland habe Nachteile aus der Struktur, aus der Geschichte und durch die geografischen Verhältnisse. „Aber da kann doch nicht die Antwort sein: Na, ist halt so“, sagte Steiner. Hier müsse die Politik aktiv werden, Prioritäten setzen und Geld in die Hand nehmen.

Schuster: „Politisches Kleingeld“

Die ÖVP sei nun an politischem Kleingeld interessiert, sagt sagt SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster. Alle geforderten Maßnahmen seien im beschlossenen Südburgenlandpaket enthalten. Bis 2020 werden rund 1,5 Milliarden Euro in das Süd- und Mittelburgenland fließen, so Schuster.