Mit Gesundheitsversorgung zufrieden

Die Gesundheitsversorgung im Burgenland wird überwiegend mit „zufriedenstellend“ bis „sehr zufriedenstellend“ bewertet. Das ergibt sich aus dem neuen „Gesundheitsbarometer“. Die Mehrheit befürchtet aber eine „Zweiklassenmedizin“.

Der Gesundheitsbarometer ist eine Umfrage die regelmäßig vom Land Burgenland durchgeführt wird. Prinzipiell fühlen sich Patienten im Burgenland gut behandelt, bilanziert Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ) nach den Ergebnissen des „Gesundheitsbarometers“.

83 Prozent gaben an, mit der Gesundheitsversorgung „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ zu sein. „Das burgenländische Gesundheitssystem wird von den Menschen, die es in Anspruch nehmen, als überwiegend gut bewertet“, so Darabos.

Darabos Filzmaier Gesundheitsbarometer

Bgld. Landesmedienservice

Mehrheit sieht „Zweiklassenmedizin“

53 Prozent sind davon überzeugt, dass es eine „Zweiklassenmedizin“ gebe. Immerhin 30 Prozent sind der Ansicht, dass es sie in manchen Fällen gibt. Allerdings steht für 59 Prozent außer Frage, dass alle Patienten gleich gut behandelt werden.

Wer die Behandlung privat bezahlt genieße jedoch meist mehr Komfort und muss weniger lang warten. Die Ursachen sehen drei Viertel der Befragten in Einsparungen der Krankenkassen, Einsparungen des Staates in der Gesundheitsversorgung, aber auch darin, dass Ärzte vermehrt Privatleistungen anbieten, es immer weniger Ärzte mit Kassenverträgen, gleichzeitig aber immer mehr Patienten gebe. „Das ist etwas, was man aus meiner Sicht so nicht hinnehmen kann und wo man versuchen muss, gegenzusteuern“, so Darabos.

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Kürzere Wartezeiten und mehr Komfort

Die telefonische Umfrage unter 1.400 Personen, für das Burgenland eine breite Reichweite, hat Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen durchgeführt.

Er erläutert beispielsweise, dass beim Punkt „Zweiklassenmedizin“ nicht qualitative Unterschiede der Behandlungen sondern kürzere Wartezeiten und mehr Komfort für Privatpatienten festgestellt werden. „Es wird nicht in Zweifel gestellt, sondern ausdrücklich bestätigt, dass alle Burgenländerinnen und Burgenländer gleich gut behandelt werden. Aber wenn eine private Zusatzversicherung besteht, dann ist es schneller und komfortabler“, so Filzmaier.

Filzmaier Gesundheitsbarometer Darabos

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Änderungen der Praxisöffnungszeiten bei Hausärzten

Bei den Hausärzten wünschen sich Berufstätige oder Eltern Änderungen der Praxisöffnungszeiten. „Weg von der reinen Vormittagsöffnung - man wünscht sich mehr Öffnungszeiten nachmittags und abends“, so Filzmeier.

Das Land kann jedenfalls Wartezeiten in Spitälern durch Öffnungszeiten beeinflussen. In Oberwart sind jetzt bestimmte Untersuchungen auch am Abend und an Samstagen möglich, sagt Darabos. Ärztemangel will man durch Förderung von Nachwuchsmedizinern begegnen. Beispielsweise gibt es Zuschüsse während des klinisch-praktischen Jahres. Seit dem Vorjahr arbeiten auch bereits 81 neue Ärzte in den Spitälern, sagt der Gesundheitslandesrat.