Verkehr und Wirtschaft beim Wirtschaftsforum
Vertreter aus Industrie und Transportwirtschaft forderten beim 23. Wirtschaftsbund-Forum auf der Oberwarter Inform von der Politik klare Entscheidungen ein, was den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur betrifft - speziell im Landessüden. Prominenter Gastredner war dabei der Vorstandsdirektor der Flughafen Wien-Schwechat AG Günther Ofner.
Auf Schiene oder am Abstellgleis
Vor 350 Gästen stellte Wirtschaftsbund- Bezirksobfrau Andrea Gottweis einleitend gleich die Frage, ob die diversen Verkehrsinfrastrukturprojekte auf Schiene oder am Abstellgleis sind.
Bernhard Zauner, Vertreter der Industrie und Geschäftsführer von Lenzing-Lyocell in Heiligenkreuz, sieht gerade in dieser Frage des Landessüden am Abstellgleis: „Wir haben keine geeignete Anbindung an das hochrangige Straßennetz. Die Eisenbahnverbindungen sind nicht gut ausgebaut. Zum Beispiel im Businesspark Heiligenkreuz bemüht man sich seit Jahren, neue Betriebe anzusiedeln, aber das ist nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Das kann nicht die Lösung sein.“
Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Auch der öffentliche Verkehr müsste ausgebaut werden. 175 Personenbeförderungsunternehmen stünden dafür landesweit bereit, sagte Martin Horvath, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer.
Rasches Handeln der Regierung gefordert
Ein weiteres Thema beim Forum auf der Inform war die aktuelle Wirtschaftslage. Damit der Konjunkturmotor wieder voll zum Laufen kommt, müsste die Regierung in drei Punkten rasch handeln: „Erstens: Das Budget sanieren. Zweitens: Sicherheit schaffen, damit Unternehmen investieren. Das Geld ist da. Das Geld ist so billig wie nie zuvor. Hunderte Millionen könnten mobilisiert werden, neue Arbeitsplätze schaffen. Aber es bedarf klarer Rahmenbedingungen“, sagte der Vorstandsdirektor der Flughafen Wien-Schwechat AG, Günther Ofner.
Chaos am Flughafen
Ofner nahm auch zu den chaotischen Zuständen am Sonntagabend am Flughafen Wien-Schwechat Stellung, wo aufgrund einer IT-Panne hunderte Passagiere festsaßen - mehr dazu in IT-Probleme: Dutzende Flüge ausgefallen. „Das Problem war bei der Austro Control, die ja den Flugverkehr kontrolliert. Ich hoffe, dass sie jetzt Vorkehrungen getroffen haben, dass das nicht mehr passiert“, so Ofner.
Am Flughafen Wien-Schwechat arbeiten 20.000 Menschen, 2.000 davon kommen aus dem Burgenland.