ÖVP: Kritik an Thermenverkauf

Die burgenländische ÖVP hat den neuerlichen Anlauf der rot-blauen Landesregierung für einen Verkauf der Sonnentherme Lutzmannsburg als unprofessionell, ideenlos und konzeptlos kritisiert.

Nicht einmal die beteiligten Gemeinden Lutzmannsburg und Frankenau-Unterpullendorf seien von der neuerlichen Ausschreibung informiert worden. Intransparent und unprofessionell sei die Vorgangsweise des Landes in Sachen Verkauf der Sonnentherme Lutzmannsburg, sagte ÖVP-Chef Thomas Steiner. 2012 sei der Wert der Therme in einem Gutachten auf 40 Millionen Euro geschätzt worden, seither habe das Land 25 Millionen investiert. Daher dürfe die Therme nicht verschleudert werden, sagte Steiner.

„Wenn sie sich erinnern, beim Rot-Blauen-Verscherbelungsversuch hat man von nicht einmal vier Millionen Euro geredet. Das ist lächerlich und das kann es nicht sein, selbst wenn man die Mitübernahme der Kredite miteinbezieht“, so Steiner.

ÖVP verlangt transparentes Verkaufsverfahren

Die ÖVP verlangt einen Mindestverkaufspreis von 40 bis 50 Millionen Euro, ein transparentes Verkaufsverfahren sowie eine Betriebs- und Arbeitsplatzgarantie des neuen Betreibers, so ÖVP-Chef Steiner. Der Chef der Bezirks-ÖVP Oberpullendorf, der frühere Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, kritisierte, dass das Land die Einrichtung eines Ruhebereiches in der Therme Lutzmannsburg seit Jahren verschleppe.

„Jedes Jahr heißt es, es wird investiert, dann wird es wieder verschoben. Es hat geheißen, dass heuer im Frühjahr endgültig die Entscheidung in Bezug auf den Ruhebereich der Therme fällt. Wieder ist nichts passiert“, so Berlakovich. Gebe es kein zufriedenstellendes Betriebskonzept eines privaten Investors, sei es besser, das Land investiere selbst und betreibe die Sonnentherme Lutzmannsburg in Eigenregie weiter, so die ÖVP Burgenland.

SPÖ verwundert über Kritik

Die SPÖ wiederum zeigte sich über die Aussagen von Strommer verwundert. Anders als beim letzten noch von der ÖVP verantworteten Anlauf, der fast zu einem Ausverkauf unter Wert geführt hätte, wurde jetzt ein seriöses und ergebnisoffenes Verfahren gestartet, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster.

FPÖ-Tourismussprecher Johann Richter spricht von uninformierten Zwischenrufen und wirft der ÖVP vor, den Kauf der Therme zu gefährden.