Digitaler Ladentisch gegen Online-Konkurrenz

Der Online-Handel setzt heimischen Händlern immer mehr zu. Die Wirtschaftskammer ruft daher dazu auf, auf moderne Strategien zu setzen. Ein Sportartikelgeschäft in Mattersburg will nun mit einem „digitalen Ladentisch“ mithalten.

Digitale Ladentische kennt man zum Beispiel von einer großen Fast-Food-Kette. Per Computer bestellt man seinen Burger, wenige Augenblicke später kann man ihn schon an der Theke abholen. Nach dem selben Prinzip funktioniert auch der digitale Ladentisch im Sportfachgeschäft von Vicky Hesch in Mattersburg. Die Handhabung sei einfach, erklärt die Geschäftsfrau.

„Die verschiedenen Bereiche, die es im Sport gibt, sind dort angelegt. Die kann man anklicken. Dann geht man weiter in die Tiefe und kann die einzelnen Geräte oder das Zubehör bestellen und sich aussuchen, wo man es hingeliefert haben will“, so Hesch.

System mit Potenzial

Vertreter der Wirtschaftskammer sehen in diesem System großes Potenzial. Vor allem sei es ein Weg, gegen globale Internetversandhäuser bestehen zu können, sagt Spartenobfrau Andrea Gottweis. So sei es ein kostengünstiger Weg für kleinere Geschäfte, einen Online-Shop anbieten zu können, denn das Installieren eines Online-Shops sei sehr kostenintensiv und aufwändig, so Gottweis.

Mit persönlicher Beratung

Der digitale Ladentisch bietet für den Kunden den Vorteil, dass er zusätzlich persönliche Beratung in Anspruch nehmen kann. Für den stationären Handel bedeutet es zusätzlichen direkten Umsatz. Ohne virtuelles Geschäft geht es also nicht mehr.

Auch der Eisenstädter Buchhändler Norbert Lattner setzt schon seit etlichen Jahren - zusätzlich zum Verkauf im Geschäft - auf einen Online-Versandhandel. Die Zugriffe seien enorm. „Sie überraschen mich täglich aufs Neue, vor allem, von wo wir Zugriffe haben. Der Versand selbst funktioniert gut. Und die Leute haben bei uns die Plattform des Katalogs. Sie können durchstöbern, probelesen und bestellen. Der Großteil bei uns ist aber die Abholung im Geschäft“, sagt Lattner.

Zehn Prozent des Gesamtumsatzes im österreichischen Einzelhandel werden im Internet gemacht. Daher will man heimische Händler dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, diesen Trend nicht zu verschlafen und mit der Zeit zu gehen.