Sulzhof: Gemüse aus dem Mietbeet

Das ehemalige Tierschutzhaus Sulzhof in St. Margarethen hat eine neue Bestimmung. Es ist nun ein Selbsterntegut für Hobbygärtner ohne eigenen Garten. Außerdem soll auf dem Sulzhof eine Ferienanlage entstehen.

Das Tierheim Sulzhof bei St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt Umgebung) wurde 2012 geschlossen. Der Eigentümer, die Esterhazy Betriebe, waren daraufhin auf der Suche nach einer neuen Verwendungsmöglichkeit. Daher wurde das Selbsterntegut Sulzhof ins Leben gerufen.

Selbsterntegut Sulzhof

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Die fertig angebauten Beete kosten 175 Euro pro Saison

Fertig angebautes Beet

Dort, wo früher Tiere aufgenommen und betreut wurden, wachsen heute Kräuter, Paradeiser, Zucchini und Salat - und zwar alles bio. 20 Parzellen zu 40 Quadratmetern stehen zur Miete zur Verfügung. 175 Euro kostet eine Saison. Dafür gibt es ein fertig angebautes Gemüsebeet und Unterstützung vom Profi.

„Die Pächter können hier pflegen und ernten. Wenn Fragen sind, stehen wir zur Verfügung. Wir zeigen gerne, wie man pflanzt, geben Tipps, wenn das gewünscht ist. Man muss nicht Garteln können, wenn man zu uns kommt. Es reicht die Freude an der Natur. Und die meisten kommen, weil sie ihr eigenes Gemüse haben wollen“, erklärt Gemüsebäuerin Andrea Semper.

Selbsterntegut Sulzhof

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Alle 20 Parzellen werden derzeit bewirtschaftet

Ausbau wegen großer Nachfrage

20 Gemüsesorten - vom Salat über Mangold bis hin zu Roten Rüben und Zwiebel - wachsen hier. Der Betrieb stellt neben Arbeitsgeräten und Wasser samt Gießen auch Beratung zur Verfügung. Die 20 Parzellen sind vermietet, schon 50 könnten es aufgrund der großen Nachfrage nächstes Jahr sein.

Ferienhäuser auf dem Sulzhof

Das Selbsterntegut soll weiter wachsen. Und es soll mehr sein als ein großer Gemüsegarten, denn auf dem Gelände könnten schon bald bis zu 40 kleine energie- und abwasserautarke Ferienhäuser stehen. Geplant sind laut ersten Ideen neben den kleinen Wohnhäuschen ein Dorfplatz und gemeinsam nutzbare Gebäude. Anschluss an Kanal oder Strom sind dazu nicht notwendig.

Selbsterntegut Sulzhof

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Ein „Dorfplatz“ soll die Urlauber künftig zusammenbringen

Baubeginn schon 2017 möglich

„Die Technik kommt uns hier entgegen, das energieautarke Haus ist keine Illusion mehr. Es geht auch so weit, dass wir auch die Abwässer auf diesem Grund verbringen können - mit einer biologischen Kläranlage, auch mit einer Fäkal-Verbrennungsanlage. Im weitesten Sinne also unabhängig - das ist durchaus machbar“, sagt Christian Janisch von den Esterhazy Betrieben.

Die Planung laufe auf Hochtouren, heißt es von den Esterhazy Betrieben. Und so könnten die Bauarbeiten auf dem Selbsterntegut Sulzhof schon im kommenden Jahr beginnen.