Nova Rock: Drogenlenker im Visier

Rund um das Nova Rock in Nickesldorf hat die Polizei intensive Kontrollen durchgeführt. Aufgrund neuer Methoden wurden heuer mehr Drogenlenker aufgespürt als im Vorjahr.

In Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) wurde am Sonntag auf allen Ausfahrtsstraßen vom Festivalgelände rigoros kontrolliert. Ausnahmslos alle Autofahrer mussten einen Alko-Test machen. 30 Polizeibeamte waren im Einsatz. Auch am Samstag wurde schon intensiv kontrolliert.

Am Samstag habe man 15 Alkolenker und neun Drogenlenker erwischt. Die Bilanz von Sonntagmittag fällt ähnlich aus. „Wir haben bis jetzt schon sieben Drogenlenker und einige Alkolenker“, zieht Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung, eine erste Zwischenbilanz.

Polizeiärzte im Einsatz

Wer nicht alkoholisiert war und sich trotzdem auffällig verhielt, wurde auf Drogen getestet. Dazu waren zum ersten Mal zwei Polizeiärzte an Ort und Stelle im Einsatz. Sie können mit diversen Untersuchungen feststellen, ob ein Lenker durch Drogen beeinträchtigt ist und diesen im Fall des Falles aus dem Verkehr ziehen.

„Es wurde eine Harnuntersuchung durchgeführt, dort war Cannabis nachweisbar. In der klinischen Untersuchung war eine Beeinträchtigung durch den Drogenkonsum gegeben. Dann wurde Blut abgenommen. Das wird am Montag im toxikologischen Labor ausgewertet“, so Polizeiarzt Thomas Schuck.

Verständnis für Wartezeit

Die Festivalbesucher mussten bei der Abfahrt kurze Wartezeiten in Kauf nehmen, hatten aber Verständnis für die strengen Kontrollen. „Ich finde es gut, weil man dadurch Unfälle vermeiden kann. Und ich selbst würde nie mit Alkohol fahren“, so eine Festivalbesucherin. „Das ist schon okay. Es wird am Vortag schon relativ viel getrunken und in der Früh auch schon Bier zum Frühstück. Da muss man nicht Autofahren“, so ein Besucher.

Ankündigung als Abschreckung

Am Sonntagnachmittag wurde nur mehr stichprobenartig kontrolliert, die lückenlosen Kontrollen endeten zu Mittag. Man habe aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt, sagt Andreas Stipsits. „Wir wissen, dass sehr viele Tagesgäste hier sind. Die waren zum Beispiel am Samstag bis 3.00 Uhr früh da und fahren dann nicht gleich nach Hause, weil sie etwas getrunken haben oder weil sie vielleicht verbotene Substanzen konsumiert haben, glauben, mit ein paar Stunden Schlaf sind sie wieder fahrtüchtig und setzen ihre Heimreise dann fort“, so Andreas Stipsits.

Die Polizei hatte die strengen Kontrollen vorher angekündigt. Das zeigte offenbar eine abschreckende Wirkung und führte dazu, dass die allermeisten Besucher das Festival nüchtern verließen.

Links:

• Mit Trockeneis im Auto: Erstickungsgefahr (burgenland.ORF.at; 12.6.2016)
• Nova Rock: Nur kleine Einsätze (burgenland.ORF.at; 11.6.2016)