Aufzucht der Weidegänse beginnt

Im Mai beginnt die Zeit der Weidegänse im Burgenland. Die Gössel, also die kleinen Gänse, bevölkern die südburgenländischen Weiden und Wiesen. Die Aufzucht der Gänse ist vor allem in den ersten paar Tagen heikel und verlangt viel Erfahrung.

Vier Wochen müssen die kleinen Gänse im Stall bleiben. Erst dann dürfen sie sich auf einer kleinen Weide langsam an die neue Umgebung gewöhnen. „Allerdings nur wenn das Wetter passt, also wenn kein Wind geht und es trocken ist,“ erzählt Johannes Mutschlechner, Gänsebauer in Zahling (Bezirk Jennersdorf). Nach sechs Wochen bekommen die Gössel anstelle des gelben Flaums die weißen Federn. Ab diesem Zeitpunkt sind sie dann schon durchgehend auf der Weide.

Kleine Gänse - Gössel Aufzucht

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In den ersten vier Wochen müssen die Gössel im Stall bleiben

Praktisch alle Weidegänse im Burgenland kommen aus Oberösterreich. Dort wird Österreichs einzige Gänseelterntierherde gehalten. Die Gössel werden nur wenige Stunden alt geliefert und legen schnell an Gewicht und Größe zu. In nur fünf Tagen verbrauchen 200 kleine Gänse rund 100 kg Futter.

Gefahr des Erdrückens

Wichtig ist eine konstante Temperatur im Stall und, dass man die Tiere in kleine Gruppen aufteilt. Denn die Gössel gehen gerne auf einen Haufen zusammen und wenn es zu viele werden, könnten jene an der untersten Stelle erdrückt werden. Um das zu vermeiden, sind bei Johannes Mutschlechner in den ersten vier Wochen immer nur rund 35 kleine Gänse in einer Gruppe. Nach vier Wochen besteht diese Gefahr dann nicht mehr.

Kleine Gänse - Gössel Aufzucht

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Der Gänsebauer Johannes Mutschlechner kennt seine Gänse

Noch schauen alle Gössel gleich aus, aber der Kennerblick unterscheidet bereits: „Es gibt neugierige Gössel, die auch herkommen, und die anderen schließen sich dann an“, erzählt der Gänsebauer. In vier Wochen kommt für die Gössel dann der nächste große Schritt: Dann dürfen sie zum ersten Mal auf die Weide.