Angespannte Stimmung in Industrie

Weniger Aufträge, weniger Beschäftigte und stagnierende Verkaufspreise - die aktuelle Kunjunkturumfrage zeigt eine angespannte Stimmung. Österreichweit ist man vorsichtig optimistisch, im Burgenland eher negativ eingestellt.

Pessimismus herrscht derzeit in den 32 burgenländischen Industrieunternehmen, die sich an der Konjunkturumfrage der Industrieellenvereinigung Burgenland beteiligt haben. Sie schätzen die Geschäftslage heuer im ersten Quartal deutlich schlechter ein als zuletzt. Nur 23 Prozent beurteilen sie als steigend - zum Vergleich: Im letzten Quartal 2015 waren es noch 42 Prozent.

„Zu viel Bürokratie und zu hohe Steuern“

Der Großteil der Befragten - nämlich 69 Prozent - bewertet die aktuelle Geschäftslage als gleichbleibend und für acht Prozent ist sie sogar fallend. Allein die Wirtschaftskrise sei sicher nicht der Grund für die schlechte Stimmung, meint die Geschäftsführerin der IV-Burgenland, Ingrid Puschautz-Meidl.

„Das ist hausgemacht. Und zwar ist das der Reformstau in der Regierung. Wir haben viel zu viel Bürokratie, zu hohe Kosten, zu hohe Steuern. Und das bremst natürlich. Und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen leidet darunter“, so Puschautz-Meidl.

Unternehmer schätzen Lage negativer ein

Auch beim Auftragsbestand und beim Beschäftigtenstand fallen die Einschätzungen der burgenländischen Unternehmer negativer aus. So gehen nur elf Prozent der befragten Betriebe davon aus, in den nächsten drei Monaten mehr Mitarbeiter zu beschäftigen. Einzig die Geschäftslage in sechs Monaten wird besser als im Vorquartal beurteilt.

„Aber alles andere, besonders die Beschäftigungslage, geht steil bergab. Und da können wir dem Arbeitsmarkt sicher nicht helfen in den nächsten Monaten“, so Puschautz-Meidl.

Dass die Stimmung österreichweit etwas besser als im Burgenland ist, führt Puschautz-Meidl darauf zurück, dass das Burgenland beim Konjunkturbarometer erfahrungsgemäß immer ein halbes Jahr hinterherhinke.