1. Mai: AK für mehr Arbeitnehmerschutz

Auch heuer lud die Arbeiterkammer Burgenland zum Empfang zum Tag der Arbeit. Einmal mehr wurden dabei Forderungen nach mehr Schutz für heimische Arbeitnehmer laut und nach Beschränkungen für Beschäftigte aus dem Ausland.

Grundtenor des Empfanges in Neudörfl (Bezirk Mattersburg): Auch 126 Jahre nach Einführung des Tages der Arbeit als politischem Kampftag haben Arbeitnehmervertreter noch viel zu tun. So bekräftigte die Arbeiterkammer Burgenland zum Tag der Arbeit ihre Position, notfalls den Zugang auch für EU-Ausländer zum heimischen Arbeitsmarkt zu begrenzen.

Viele Firmen würden Arbeitnehmern aus dem Ausland nicht korrekt entlohnen, sagte Arbeiterkammerpräsident Alfred Schreiner. „Da gibt es einen unlauteren Wettbewerb zwischen den Arbeitnehmern. Und solange die EU hier nicht versucht, dass wir einen Ausgleich in ganz Europa haben, müssen wir national die eine oder andere Maßnahme treffen“, so Schreiner.

Für mehr Solidarität unter Unternehmern

Auch die Ehrengäste beim AK-Empfang in Neudörfl verlangten angesichts von Rekordarbeitslosigkeit trotz ständiger Beschäftigungsrekorde Maßnahmen. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) verteidigt die angelaufenen Grenzkontrollen und deren Kosten.

„Ungeregelter Zuzug verursacht deutlich mehr Kosten, die im Laufe der Jahre anfallen als vielleicht durch Grenzkontrollen jetzt kurzfristig ein kleinerer Schaden entsteht. Und deswegen müssen wir am 1. Mai alles unternehmen, dass Menschen, die arbeitslos sind, wieder Arbeit bekommen“, sagte Niessl.

Empfang der AK in Neudörfl

ORF

Volles Haus beim Empfang der AK in Neudörfl

SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil verlangt einmal mehr Solidarität der Unternehmer. „Wenn heute die burgenländische Wirtschaft von uns verlangt, dass wir burgenländisch konsumieren, dann ist es mit Fug und Recht zu fordern, dass diese Betriebe auch uns beschäftigen“, so Doskozil.

„Baustellen-Jause“ von ÖAAB und ÖVP

Auch ÖAAB und ÖVP haben anlässlich des „Tages der Arbeit“ zu einer Baustellen-Jause geladen - und zwar in einen Rohbau der Neuen Eisenstädter nach Jennersdorf. Das ÖVP-Motto zum 1. Mai lautet heuer „Arbeit muss sich lohnen“. Dabei forderte ÖAAB-Landesobmann Bernhard Hirczy die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im Land, den längst überfälligen Bau der S7 und den Ausbau der Bahnverbindungen im Südburgenland.

ÖVP-Steiner für Reform der Mindestsicherung

Und ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner macht sich für eine Reform der Mindestsicherung und die Entbürokratisierung der Wirtschaft stark. „Für uns geht es darum, dass wir die Wirtschaft entlasten wollen, dass wir Bürokratie abbauen wollen, dass wir Hürden wegnehmen wollen, weil nur die Wirtschaft - und das ist ein alter Spruch, der allerdings immer noch aktuell ist - auch Arbeitsplätze schafft“, so Steiner.

„Und es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, die für die Arbeitnehmer wichtig sind. Es muss auch so sein, dass ein Mensch, der arbeiten geht, deutlich mehr Einkommen hat als jemand, der - aus welchen Gründen auch immer - nicht arbeiten geht“, so der ÖVP-Landesparteiobmann weiter.