„Gruselkabinett“ auf Burg Schlaining

Seit 100 Jahren gibt es in Österreich Physiotherapie. Auf Burg Schlaining ist zu diesem Jubiläum Freitagabend eine Ausstellung eröffnet worden. Weil die Geräte am Anfang zum Fürchten waren, heißt die Ausstellung „Gruselkabinett Physiotherapie“.

Neben alten Lehrbüchern und Fotos, sollen vor allem die zwölf historischen Therapiegeräte Einblick in die Anfänge der Physiotherapie geben, erklärte Physiotherapeut Emil Steiger von der Burgenländischen Gebietskrankenkasse.

„Es ist uns darum gegangen, den Werdegang zu dokumentieren, wie sich das entwickelt hat, welche Möglichkeiten es gegeben hat - von einfachen Anwendungen wie der konstanten Galvanisation, über eine Kurzwellentherapie“, so Steiger.

Ganzheitliche Disziplin

Das hier beispielsweise ausgestellte Hochfrequenz-Entladungsgerät ist zwar noch funktionstüchtig, aber längst überholt. Denn die Physiotherapie hat sich weiterentwickelt. Sie ist wissenschaftlicher geworden und versteht sich heute als ganzheitliche Disziplin, sagte die Vorsitzende des Physiotherapie-Landesverbandes Nathalie Wagner.

„Die neuen Konzepte sind mehr psychosozial, dass man mehr den Mensch in den Mittelpunkt stellt. Man vergisst oft, dass man jemand vor sich hat, der auch Einfühlungsvermögen braucht, man muss das trotz der wissenschaftlichen Grundlagen der Therapiemethoden ganzheitlich betrachten“, so Wagner.

Lehrgang an der FH Burgenland

Der Beruf des Physiotherapeuten ist ein zukunftsweisender, wird in Schlaining auch betont. Die Nachfrage nach Therapeuten ist groß. Für den nächsten Bachelorstudienlehrgang Physiotherapie an der FH Burgenland, der im Herbst startet, kann man sich noch bis Ende März bewerben.