Bei Eiern auf Herkunft achten

Eier haben zu Ostern Hochsaison. Aber Teile der Gastronomie und Lebensmittelindustrie setzen auch auf billigere Importware aus Käfighaltung. Konsumenten, die wissen wollen, woher ihr Ei kommt, sollten beim Einkauf auf die Kennzeichnung achten.

Im Biobetrieb der Familie Lunzer in Tadten können die insgesamt 6.000 Hühner das ganze Jahr auf die Weide. Aber wenn ein kalter Nordwind weht, bleiben die meisten Tiere lieber in den warmen, aber gut durchlüfteten Ställen. Das Geschäft mit den Bio-Eiern läuft recht gut, die Bioeier-Produzenten spüren die Konkurrenz durch Billig-Importe weniger stark als ihre Kollegen, die auf konventionelle Bodenhaltung setzen. „Es werden fast noch Produzenten gesucht“, so Josef Lunzer, Biobauer in Tadten.

Eier, Kennzeichnung

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Im Biobetrieb in Tadten können die insgesamt 6.000 Hühner das ganze Jahr auf die Weide

Beliefern Bäckereien und Gastronomie

Ihre Eier liefern die burgenländischen Produzenten hauptsächlich an die Gastronomie, Bäckereien und Konsumenten in der Region und an den Lebensmitteleinzelhandel. Die heimischen Produzenten müssen sich aber gegen die Konkurrenz aus dem Ausland durchsetzen, wo die Standards bei der Tierhaltung und Produktion aber nicht so hoch seien wie in Österreich, sagt Wolfgang Pleier von der Landwirtschaftskammer.

„Die burgenländischen Betriebe arbeiten sehr gut mit dem Lebensmittel-Einzelhandel zusammen. Das heißt, man findet kaum ein ausländisches Ei im Lebensmittel-Einzelhandel. Aber dort, wo die Schale verschwindet, speziell in Großküchen, der Industrie und der Gastronomie funktioniert es nicht immer überall. Dort kommen Eier zum Einsatz, die gekennzeichnet sind mit einem Dreier, dass heißt Käfighaltung. Oder in Industriebetrieben - bei Flüssigei - kommen sogar Eier aus Dritt-Staaten zum Einsatz, die können sogar aus Mexiko, Indien oder den USA kommen“, sagte Pleier.

Eier, Kennzeichnung

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Biobauer Josef Lunzer sortiert seine Bio-Eier

43 Legehennen-Betriebe

Insgesamt gibt es im Burgenland 43 Legehennen-Betriebe mit rund 355.000 Tieren. Biobauern sind darunter aber eher noch die Ausnahme. Knapp 85 Prozent der Hennen leben in Bodenhaltung, bei der bis zu neun Tiere pro Quadratmeter in einem Stall gehalten werden können.

„Das Ei ist ein Produkt des täglichen Bedarfs und man schaut doch auch auf den Preis. Ein Bodenhaltungs-Ei kann man um 1,69 Euro pro Packung ins Regal legen. Bei der Freilandhaltung bekommen die Hühner zusätzlich Auslauf angeboten, da wird das Ei schon teurer - bei der Bio-Haltung, wo jede Henne zehn Quadratmeter Auslauf hat und biologisches Futter bekommt, kommt das Ei auf bis zu 40 Cent. Da schaut die Hausfrau doch auf die Geldbörse“, so Pleier.

Eier, Kennzeichnung

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Der Code auf dem Ei gibt Auskunft über die Herkunft

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Bei bereits gefärbten Ostereiern muss sich der Konsument auf die Kennzeichnung auf der Schachtel verlassen

Ei-Code gibt Auskunft

Beim Frischei gibt der Ei-Code dem Konsumenten Auskunft darüber, woher das Ei kommt. Die Haltungsform wird mit Null für Bio, Eins für Freilandhaltung, Zwei für Bodenhaltung und Drei für Käfighaltung gekennzeichnet. Nach dieser Zahl kommt die Kennzeichnung für das Herkunftsland - AT steht für Österreich, oder HU für Ungern. Danach folgt noch die landwirtschaftliche Betriebsnummer.

Lackierte Ostereier brauchen keinen Stempel, hier muss sich der Konsument auf die Kennzeichnung im Geschäft und auf der Schachtel verlassen. Gibt es keine Auskunft über die Herkunft der Eier, könnte es sich um Importe handeln. Wer selber färbt, weiß ganz genau, woher und aus welcher Haltung die Eier kommen.

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