Bessere Integration durch Beschäftigung

Flüchtlinge, die in Österreich einen Asylantrag stellen, dürfen während des Verfahrens nicht arbeiten. Diese verordnete Untätigkeit wird von den Betroffenen oft als Belastung empfunden. Einen Ausweg hat der Verein „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ gefunden.

Asylwerber, die gerne handarbeiten, nähen oder malen, stellen Stofftaschen für den Oberwarter Bauernmarkt her. Ein Fachgeschäft für Stoffe und Nähmaschinen stellte Material zur Verfügung. Die Grundidee kam von Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP). Rund zehn Asylwerber, der Großteil davon Frauen, trafen einander bereits zweimal in Räumen der Diakonie zur gemeinsamen Handarbeit. Das Ergebnis sind Stofftaschen, die am Bauernmarkt gegen freie Spenden abgegeben werden. Mit den Einnahmen kauft der Verein „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ weiteres Material.

Beschäftigungsprojekt für Flüchtlinge in Oberwart

Norbert Lehner/ORF

Die handgemachten Taschen werden am Bauernmarkt Oberwart vergeben

Lebensmittelspenden statt Bezahlung

Obfrau Dagmar Frühwirth-Sulzer geht davon aus, dass das Projekt rechtlich in Ordnung sei. Es sei keine Arbeit, sondern ein Hobby, daher würden die Flüchtlinge auch kein Geld dafür bekommen, sondern Sachleistungen, wie etwa Nahrungsmittel, die zur Verfügung gestellt würden, so Frühwirt-Sulzer.

Bessere Integration durch Beschäftigung

Das Projekt sei doppelt sinnvoll: Die Asylwerber würden einander zum Plaudern treffen und sie hätten eine Arbeit, die ihnen Freude macht. Während des langen Wartens auf den Asylbescheid würden fast alle gerne arbeiten, dürfen es aber nicht. Das sei eines der allergrößten Probleme die es gebe, diese Untätigkeit. Man müsse sich vorstellen, man sitze wirklich nur und könne nichts tun. Man würde sich ja viel besser integrieren, wenn man irgendeine Beschäftigung hätte und mit Leuten zusammenkomme und mit denen reden könne, so Frühwirt-Sulzer. Sie hofft, dass das Handarbeitsprojekt langfristig ausgebaut werden kann.