Vertiefender Blick auf Flüchtlingskrise

Kein Thema hat die Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten so beschäftigt wie die Flüchtlingskrise. „Standard“-Kolumnisten Gerfried Sperl brachte jetzt mit „Flüchtlinge“ ein Buch heraus, das einen vertiefenden Blick auf die Thematik wirft.

Ende Sommer und Herbst 2015 kamen täglich tausende Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger am ehemaligen Grenzübergang Nickelsdorf an. Sperl wurde Augenzeuge dieser Völkerwanderung, er ist im wenige Kilometer entfernten Zurndorf zuhause. In Nickelsdorf herrscht mittlerweile wieder Ruhe. Aber das Thema beherrscht immer noch die Medien.

Beiträge von Intellektuellen und Schriftstellern

Was man in Zeitungen lese, was man im Fernsehen lese und im Rundfunk höre, sei flüchtig - und er verwende bewusst dieses Wort, sagte Sperl. Das Buch soll den Leserinnen und Lesern einen vertiefenden Blick auf die dahinterstehende Problematik ermöglichen.

Namhafte Intellektuelle und Schreibende trugen zu der Textsammlung bei. Ilija Trojanow fordert eine analytische Weltbetrachtung als Frühwarnsystem für Krisen. Josef Haslinger erinnert an die Verpflichtungen, die die EU als Trägerin des Friedensnobelpreises hat, Vladimir Vertlib plädiert für eine moderne Konfliktkultur.

Sperl: Hoffnung zu publizieren, ist schwer

Das Buch will aufklären, aber auch Hoffnung machen. Es sei schwer, Hoffnung zu publizieren, aber er glaube, dass die Hoffnung und die Hilfe in den Leuten wohne, sagte Sperl. Das Burgenland werde ja von den größeren Bundesländer immer ein bisschen schal angesehen und jetzt könne man die Regierungskonstellation kritisieren, aber im Management der Flüchtlingsströme habe das Burgenland eine sehr, sehr gut gemanagte Rolle gespielt, so Sperl: Und das stärke vielleicht auch das Bewusstsein, dass man sage: „Ja, wir können. Ja, wir schaffen das.“

„Flüchtlinge“ von Gerfried Sperl ist im Czernin-Verlag erschienen. Ein schmaler Band, dessen Lektüre den Blick weiten kann.

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• Podcast Radio Burgenland Extra: Gerfried Sperl „Flüchtlinge“