Ambulante Hilfe bei psychischen Erkrankungen
Entstanden ist das Sozialpsychiatrische Ambulatorium Oberpullendorf vor acht Jahren, weil sich kein Psychiater für die Praxis im Mittelburgenland fand. Seither verdreifachte sich die Zahl der Patienten von etwa 300 auf gut 900 pro Jahr - allein in Oberpullendorf. Im Ambulatorium arbeiten Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter und Krankenpflegepersonal zusammen, sagt der Direktor der Burgenländischen Gebietskrankenkasse, Christian Moder.
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„Im Burgenland haben wir damals schon die Ideen der Gesundheitsreform vorweg genommen. Nämlich, die abgestimmte Versorgung über mehrere Berufsgruppen hinweg“, so Moder.
Burgenlandweit 4.000 Patienten pro Jahr
Burgenlandweit behandelt der Psychosoziale Dienst pro Jahr an die 4.000 Patienten mit psychischen Problemen und wendet dafür etwa vier Millionen Euro auf. Bereitgestellt wird das Geld von Land, Krankenkassen und Bund. Die Zahl der Behandlungen stieg in den vergangenen Jahren an, sagt Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ). Dies sei durch verschiedene Faktoren zu erklären, beispielsweise sei der Druck am Arbeitsplatz gestiegen, so Darabos.
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Vermehrt männliche Patienten
Auch die Bereitschaft, sich behandeln zu lassen, steige, sagt die Chefärztin des Psychosozialen Dienstes Burgenland, Brigitte Schmidl-Mohl, früher habe sie vor allem bei Männern gefehlt. "Seit es die Diagnose ‚Burn Out‘ gibt, kommen auch viel mehr männliche Patienten zu Behandlung, weil es sozusagen nicht ‚ehrenrührig‘ ist, so viel gearbeitet zu haben, dass man ausgebrannt ist und sich Unterstützung holt, so Schmidl-Mohl.
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Der Psychosoziale Dienst betreibt in allen Bezirken zumindest Beratungszentren, in Oberpullendorf und bald auch in Mattersburg ein Ambulatorium.