Südburgenland: Eberau in Geldnot

Die Gemeindeaufsicht des Landes hat sich bereits eingeschaltet und der Gemeinde einen Sparkurs verordnet. 100.000 Euro soll die Gemeinde jährlich einsparen. Die Parteien in Eberau sind sich allerdings uneinig darüber, wie das Budget längerfristig saniert werden soll.

Die südburgenländische Gemeinde Eberau (Bezirk Güssing) macht erneut Schlagzeilen. Dieses Mal allerdings nicht wegen eines Asylzentrums, sondern wegen Geldproblemen. Aufgrund fehlender Arbeitsplätze müssen die meisten Dorfbewohner auspendeln. Die Einwohnerzahl sinkt stetig und damit auch die Einnahmen für die Gemeinde. Aktuell hat Eberau rund 3,5 Millionen Euro Schulden. 2,7 Millionen davon würden aus dem Kanal kommen, der durch Förderungen gedeckt sei. Weitere 800.000 Euro seien für die Finanzierung des neu gebauten Gemeindeamtes zu bezahlen, sagte Bürgermeister Johann Weber (ÖVP).

Südburgenländische Gemeinde Eberau in Geldnot

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Das Gemeindeamt in Eberau wurde neu gebaut

Fixausgaben übersteigen jährliches Budget

Die Fixausgaben verschlingen derzeit praktisch das gesamte Jahresbudget, für neue Investitionen fehlt daher das Geld. Die Gemeindeaufsicht fordert von Eberau nun ein rigoroses Sparprogramm. Auf Anraten der Gemeindeaufsicht habe man die Gebühren um rund zehn Prozent erhöht. Außerdem würden die Ausgaben im Bereich Sponsoring und anderen Bereichen reduziert, so Weber.

Beschlossen wurden die Gebührenerhöhungen nur von der ÖVP. Aus Sicht der Opposition sei die Volkspartei für das Dilemma verantwortlich. Man habe in der letzten Zeit zwei Großprojekte umgesetzt, die beide nur mit den Stimmen der ÖVP umgesetzt wurden. Diese Projekte seien viel zu teuer gewesen und der Kostenrahmen sei in beiden Fällen total gesprengt worden, sagte Vizebürgermeister Günter Kroboth (SP/BL).

Opposition regt zum Sparen in der Gemeinde an

Dabei geht es um die Wasserwelt in Gaas und das neue Gemeindeamt in Eberau. Anstatt die Bürger finanziell zu belasten, sollte die Gemeinde bei sich selbst sparen, meinen SPÖ und Bürgerliste. Man habe zu viele Bedienstete in der Verwaltung. Im Vergleich zu Moschendorf (ebenfalls Bezirk Güssing) seien es rund drei Mal so viel. Das würde sich die Gemeinde auf die Dauer nicht leisten können, so Kroboth. ==

Südburgenländische Gemeinde Eberau in Geldnot

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Die Errichtung eines Seniorendorfs könnte Geld für die Gemeinde bringen

Große Hoffnungen setzt man in Eberau nun auf ein geplantes Seniorendorf, das auf einem Areal der Gemeinde Eberau errichtet werden soll. Der Verkauf an einen privaten Investor könnte bis zu 400.000 Euro in die leere Gemeindekassa spülen.