Grundsatzrede: Bildung wichtiger Faktor

Das Jahr 2016 als Jahr der Bildung stand im Mittelpunkt der Grundsatzrede von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ)am Dienstagabend im KUZ in Eisenstadt. Mehr Forschung und mehr Ganztagsschulen wurden angekündigt.

Bildung soll demnach aber auch ein wesentlicher Faktor für die Integration von Flüchtlingen werden. Bildung vermittle nicht nur Wissen, sondern auch europäische Werte, sagte Niessl in seiner Grundsatzerklärung. „Man muss auch dazu sagen, dass wir uns erwarten, dass alle die hier leben, die hier wohnen - diese Werte, diese Gesetze auch einhalten“, so Niessl.

Hans Niessl

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Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) kündigte mehr Forschung in seiner Grundsatzrede an

Mehr Ganztagsschulen

Mehr Ganztagsschulen und die gemeinsame Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen sind für Landeshauptmann Niessl Meilensteine in Richtung Chancengleichheit. „Bildung schafft Wissen. Wissen schafft Innovation - und Innovation schafft Arbeitsplätze. Schlussendlich geht es uns auch darum, dass Menschen, die gut ausgebildet sind, auch die gut bezahlten Jobs in unserem Heimatland Burgenland einnehmen können. Da ist Qualifikation von ganz großer Bedeutung“, sagte Niessl.

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Talente fördern

Gastredner Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik der Meduni Wien, sagte, das heimische Schulsystem tendiere zur Gleichmacherei. Die Zukunft sei wie ein Ballspiel im Turnsaal, bei dem man nicht wisse, aus welcher Richtung die Bälle kommen. Es sei sinnlos, wenn sich dabei alle an derselben Stelle aufstellen - ein einzelner Ausreißer könne die Chance, den Ball zu fangen, verdoppeln.

„Was ist es, das ein junger Mensch braucht, der in den Turnsaal geht und sieht, dass 20 in der Mitte stehen, der verstanden hat, dass es nichts bringt, wenn er sich dort dazu stellt und sich als einziger der Schüler ganz alleine wo hinstellt? Eine ordentliche Portion Mut“, so Hengstschläger. In diesem Sinne müsse man die Talente jedes einzelnen individuell fördern.

ÖVP fordert mehr Eigenverantwortung

„Eigenverantwortung, praxisnahes Lehren und Lernen und Stärkung der Schulstandorte dürfen keine Schlagworte bleiben“, sagte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz in Richtung Niessl. Konkret möchte er den Schulstandorten mehr pädagogische Freiheiten ermöglichen, zum Beispiel welche Schwerpunkte gesetzt werden, wie die Gruppenteilungen erfolgen und wie pädagogische Konzepte am Standort umgesetzt werden.

Grüne befürworten mehr Bildung

Die burgenländischen Grünen befürworten, dass im Jahr 2016 die Bildungspolitik im Burgenland einen besonderen Stellenwert bekommt. Landessprecherin Regina Petrik erwartet aber, dass ein „Jahr der Bildung“ deutlichere Konturen zeigt, als die ersten Ankündigungen von Landeshauptmann Niessl erkennen lassen.

Kölly: „Bei Schulverwaltung sparen“

Statt auf Kosten der Bildung und der Zukunft der Kinder zu sparen, sollte die rot-blaue Landesregierung endlich dort den Rotstift ansetzen, wo es schon längst notwendig ist: bei der Schulverwaltung, die für die Schaffung politischer Versorgungsposten missbraucht werde, übte Landtagsabgeordneter Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland Kritik an der Grundsatzrede von Landeshauptmann Niessl.