Steuerreform als Wirtschaftsmotor

Am Freitag haben SPÖ und Arbeiterkammer die erwarteten Vorteile für die Wirtschaft präsentiert. Der Tenor: Die Steuerreform wirke als Motor für die Wirtschaft, denn ein Viertel des für heuer prognostizierten Wirtschaftswachstums sei der Steuerreform zuzuschreiben.

5,1 Milliarden Euro Gesamtentlastung bringt die nicht zuletzt von Arbeitnehmervertretern initiierte Steuerreform. Ein Gutteil davon wird in Form von zusätzlichen Konsumausgaben direkt in die Wirtschaft fließen. Die Wirtschaftsforscher hätten erst kürzlich prognostiziert, dass man heuer mit dem Wirtschaftswachstum mit dem man in den letzten Jahren zurückgefallen sei, halbwegs wieder an Deutschland anschließen könne, sagte Rudolf Kaske, Präsident der Bundesarbeiterkammer.

Zu wenig Wachstum um Arbeitslosigkeit zu senken

Die Prognosen gehen für heuer von österreichweit 1,6 bis 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum aus. Ein Viertel davon, also 0,4 Prozent, wird auf die Effekte der Steuerreform zurückgeführt. Das Wachstum reicht aber nicht aus, um auch die Arbeitslosigkeit zu senken, diese wird 2016 auch im Burgenland hoch bleiben, man rechnet mit 9,4 bis 9,6 Prozent im Jahresschnitt. Aktuell sind etwa 15.000 Burgenländer arbeitslos oder in Schulungen. Wenn man diese Gruppe noch genauer analysieren würde, würde herauskommen, dass jeder Dritte dieser Gruppe über 50 Jahre alt ist, sagte Alfred Schreiner von der Arbeiterkammer Burgenland.

Mehr als 100.000 unselbstständige Erwerbstätige

Daher müsse das Arbeitsmarktservice wieder mehr Schulungen anbieten. Derzeit setze das AMS zu sehr auf Förderungen für Unternehmen, während es für wenig Qualifizierte immer schwerer werde, eine Schulung zu bekommen, meinte die Arbeiterkammer. Trotz allem wird die Zahl der Arbeitsplätze im Burgenland aber auch heuer ansteigen, voraussichtlich um 1.300 Plätze. Das heiße, man würde die Grenze von 100.000 unselbstständig Erwerbstätigen im Jahr 2016 erreichen können oder auch überschreiten, sagte Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ).

Für die Pendler macht die Arbeiterkammer aktuell eine Online-Umfrage zum neuen Fahrplan. Im Februar soll mit den Verkehrsunternehmen nachverhandelt werden. Dort wo es zum Beispiel Probleme mit den Fahrplänen gebe, wolle man durch die Verhandlungen Nachbesserungen erreichen, so Kaske. Vor allem bessere Abendverbindungen seien notwendig, hieß es seitens der Arbeiterkammer.

ÖAAB: Steuerreform stärkt Kaufkraft und Konsum

Auch der burgenländische ÖAAB betonte die entlastende Wirkung der Steuerrreform - jedem Arbeiternehmer bleiben im Schnitt 1.000 Euro pro Jahr mehr im Geldbörsel, sagte ÖAAB-Landesobmann Bernhard Hirczy. Kaufkraft und Konsum würden durch die Reform gestärkt.