Eisweinlese hat begonnen

Die Minusgrade in der vergangenen Nacht haben bei Winzern im Nordburgenland für Hochbetrieb gesorgt: Etwa zwei Stunden lang war es kalt genug, um mit der Eisweinlese zu beginnen.

Die Winzer haben lange zittern müssen, doch zwischen 4.00 Uhr und 5.00 Uhr war es dann zum Beispiel im Raum Gols kalt genug, um die begehrten Trauben für den Eiswein lesen zu können. Im Weingut Hans und Christine Nittnaus war deshalb alles auf den Beinen, um die sich bietende Gelegenheit für die Ernte zu nutzen.

Lese nur zwei Stunden lang möglich

„Seit einer Woche verfolgen wir den Wetterbericht schon“, sagte Jungwinzer Andreas Nittnaus gegenüber der Austria Presse Agentur. Die Temperaturprognose habe geschwankt. Zum Glück habe es jetzt zumindest ein kurzes Zeitfenster gegeben in dieser Nacht, wo man lesen habe können. Allerdings war dies auch nicht flächendeckend in den Weingärten möglich.

Nach rund zwei Stunden war die Ernte schon wieder beendet, weil es dann zu warm wurde. Die Eiswein-Produktion wird streng kontrolliert, werden die Kriterien verfehlt, weil zum Beispiel die Trauben nicht richtig gefrieren, dann darf die prestigeträchtige Bezeichnung Eiswein nicht verwendet werden.

Eisweinlese

ORF

Für die Eiswein-Lese müssen die Trauben gefroren sein

Nicht kalt genug für Blaufränkisch-Trauben

Für die Eisweinlese gibt es zwei Kriterien: Einerseits müssen die Trauben gefroren sein. Sie hätten dann eine Konsistenz wie ein Sorbet und fühlten sich körnig an, wie harter Grieß, beschrieb der Jungwinzer. Bei der Sorte Grüner Veltliner passten in der vergangenen Nacht die Bedingungen.

Die Blaufränkisch-Trauben haben einen höheren Zuckergehalt und brauchen noch um ein, zwei Grad tiefere Temperaturen, um zu frieren. Daher konnten sie noch nicht gelesen werden. Das zweite Kriterium für Eiswein ist, dass der gewonnene Traubensaft mindestens 25 Grad Klosterneuburger Mostwaage (KMW) haben muss. KMW ist die in Österreich übliche Einheit zur Bestimmung des Zuckergehalts von Traubensaft.

Frühestens ab Mai im Verkauf

Die Trauben werden noch im gefrorenen Zustand gepresst. Der Most wird dann filtriert und in der Regel für mindestens drei, vier Wochen zur Gärung gelagert. Eiswein-Liebhaber müssen sich dann noch ein wenig länger gedulden: Verkauft werden darf der neue Eiswein frühestens ab 1. Mai 2016.