Burgenland Tourismus wird zur GmbH

Am Donnerstag wurde im Landtag die Novelle des erst 2014 geänderten Tourismusgesetzes beschlossen. Wichtigste Neuerung: Der „Burgenland Tourismus“ wird zur GmbH und in den neuen Konzern Burgenland eingegliedert.

Mit dem Beschluss des neuen Tourismusgesetzes im Landtag werden die Strukturen im Tourismus noch schlanker gemacht. Erst im Jänner ist das bisherige Tourismusgesetz, das noch von Rot und Schwarz gestaltet wurde, in Kraft getreten. Jetzt wurde die Novelle beschlossen. Sie sieht vor allem weniger Geld für die Verwaltung und mehr Geld für das Marketing vor, sagt der Präsident des Landesverbandes Burgenland Tourismus, Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

LH Hans Niessl (SPÖ) und Tourismus-Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ)

ORF

LH Hans Niessl (SPÖ) und Tourismus-Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ)

„Mehrere Vorteile“ durch GmbH

Fix ist, dass der Burgenland Tourismus in eine GmbH umgewandelt wird - und diese GmbH soll in den neuen Konzern Burgenland eingegeliedert werden - mehr dazu in Fahrplan für „Konzern Burgenland“.

„Die Umwandlung in die GmbH hat mehrere Vorteile. Zum einen können wir diese Synergien nützen, zum anderen können wir die öffentlichen Mittel gezielter einsetzen und im Bedarfsfall auch rascher reagieren“, sagt Niessl.

Petschnig: „Treten auf der Stelle“

Die Geschäftsführung der neuen Tourismus GmbH soll in den ersten Monaten des neuen Jahres bestellt werden, sagt Tourismus-Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ). Das primäre Ziel für die kommenden Jahre seien mehr Nächtigungen, denn der Fremdenverkehr im Burgenland trete seit Jahren auf der Stelle, so Petschnig. Als Beispiel nennt er den Neusiedler See.

„Dort haben wir im Jahr 2014 1.430.000 Nächtigungen gehabt. Zum Vergleich: Im Jahr 1981 hatten wir bereits 1.438.000 Nächtigungen. Das heißt, wir treten seit 34 Jahren auf der Stelle“, so der Tourismus-Landesrat.

Expertenbeirat wird installiert

Um neue Ideen, Leitlinien und Grundsätze für den Tourismus zu finden, wird ein Expertenbeirat von zehn bis 20 Personen installiert. Die ersten drei Namen dürfe er bereits nennen, sagt Petschnig - es handle sich um Hotelier Karl Reiter aus Bad Tatzmannsdorf, Hotelier Bert Jandl von der Vila Vita in Pamhagen und den Geschäftsführer der St. Martins Therme, Klaus Hofmann.

Ab 2016 ändert sich auch die Nächtigungszahl für die Gründung von Regionalverbänden. Bisher waren 20.000 Nächtigungen dafür nötig, jetzt sind es 50.000. Kleinere Tourismusverbände wie die Leithaauen oder die Rosalia werden wohl aufgelöst werden, so Petschnig.

ÖVP-Kritik an Tourismusgesetz

Mit den Änderungen des Tourismusgesetzes setze die rot-blaue Landesregierung ihre Pleiten-, Pech- und Pannenserie fort, sagt ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Im bestehenden Gesetz sei gesichert gewesen, dass die Wirtschaftstreibenden des Landes sowohl beim Budget als auch bei der Ausrichtung der Tourismuspolitik Vorgaben machen konnten - jetzt komme es zu einer kompletten Umkehrung: Wirtschaft raus - Parteipolitik rein, sagt Steiner.

Baier will sich bewerben

Mario Baier, der Direktor des Burgenland Tourismus, will sich bei einer allfälligen Ausschreibung für den Geschäftsführer der neuen Tourismus GmbH bewerben, wie er im Gespräch mit dem ORF Burgenland bestätigt. Baier ist erst mit April für weitere fünf Jahre als Tourismus-Direktor des Landes bestellt worden - mehr dazu in Mario Baier bleibt Tourismus-Direktor.