AK: 700 Dienstnehmer beraten

Die AK Burgenland zieht Bilanz über die Arbeit der Insolvenzrechtsberatung 2015. Bisher wurden mehr als 700 betroffene Dienstnehmer beraten, bis Jahresende wird diese Zahl noch auf etwa 1.000 ansteigen, schätzt man.

Alleine von der Zielpunkt-Insolvenz sind im Burgenland 262 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Arbeiterkammer und ÖGB haben für die betroffenen Mitarbeiter im Burgenland insgesamt elf Betriebsversammlungen organisiert. 262 Angestellte der insolventen Supermarktkette hätten mit Hilfe der AK-Rechstexperten ihre offenen Ansprüche beim Insolvenzentgeltsicherungsfonds eingereicht, sagt AK-Präsident Alfred Schreiner.

„Als der Konkurs eröffnet wurde, waren von unserer Seite her schon sämtliche Vorbereitungen getroffen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in einigen Tagen für 262 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versucht, das Bestmögliche herauszuholen“, so Schreiner. Dabei sei erreicht worden, dass die Zielpunkt Mitarbeiter die ausstehenden November-Löhne und das Weihnachtsgeld noch vor Weihnachten bekommen sollen.

Zielpunkt, Gloriette, Huber-Transport

Die meisten von Inolvenzen betroffenen Arbeitnehmer - abgesehen von Zielpunkt - gibt es bei Gloriette in Stegersbach und Huber-Transport in Riedlingsdorf - mehr dazu in Gloriette wieder auf Erfolgskurs und Transportunternehmen Huber ist insolvent. Von beiden Konkursen waren jeweils 96 Mitarbeiter betroffen, sagt Daniela Streli, Leiterin der Abteilung für Insolvenzrecht. Insgesamt hat ihre Abteilung heuer 704 Dienstnehmer beraten - bis Jahresende werden es wohl rund 1.000 sein.

„Der Gesamtbetrag, der beim Insolvenzentgeltfonds beantragt wurde, war 2014 über zehn Millionen Euro. 2015 zum Stichtag 30.11. hatten wir eine Anmeldung von 7,3 Millionen. Das zeigt, dass wir jetzt noch den Dezember offen haben und wir von den Beträgen, die angemeldet wurden, heuer schon sehr hoch liegen“, so Streli.

Hauptsächlich Männer betroffen

Etwa zwei Drittel der von einer Firmeninsolvenz betroffenen Dienstnehmer sind Männer. Offene Ansprüche werden aus dem IESG, dem Insolvenzentgeltsicherungsfonds, bezahlt. Der wiederum wird aus Zuschlägen finanziert, die die Unternehmer bezahlen. Diese Zuschläge dürften - anders als in den vergangenen Jahren - nicht weiter gekürzt werden, warnt AK-Präsident Schreiner. Ansonsten drohe dem Fonds im schlimmsten Fall das Geld auszugehen.