„Ethikbank“ sucht Unterstützer

Ein Bank, bei der statt Geldgier der soziale Gewinn zählt: Dem stellt sich die „Bank für Gemeinwohl“, die erste Ethikbank in Österreich. Im Burgenland sucht das Projekt jetzt Unterstützer in Form von Genossenschaftern.

Die Gemeinwohlbank hat bis jetzt österreichweit 1,6 Millionen Euro an Genossenschaftsanteilen lukriert. 15 Millionen müssen es sein, bis die Bank tatsächlich Bankgeschäfte tätigen darf. In den nächsten zwei Jahren soll es soweit sein.

Bis dahin sind die Gemeinwohl-Banker auf der Suche nach Unterstützern in Form neuer Genossenschafter. Mit dabei sind schon Prominente wie Ex-Skispringer Toni Innauer, Kabarettist Thomas Maurer und der burgenländische Winzer Josef Umathum. Es brauche ein Umdenken in der Finanzwelt, sagt der Frauenkirchner.

„Wenn ich Mitarbeiter beschäftige, die sich in einem Betrieb wohlfühlen, dann werden sie auch mit einer anderen Begeisterung daran gehen. Und das wirkt letztlich wieder auf das Wohl des Betriebes zurück. Und so finde ich es auch richtig, dass wir uns mit der Geldwirtschaft auch in einer anderen Art und Weise auseinandersetzen als das bisher geschehen ist “, so Umathum.

Für Soziales, Biobauern oder Schulprojekte

So werden die Kreditgeschäfte der Gemeinwohlbank nicht nur auf finanziellen Gewinn ausgerichtet sein. Gefördert würden soziale Unternehmen, Biobauern, Ökoenergie oder auch Schulprojekte. Wer sein Konto oder Sparbuch bei der Gemeinwohl-Bank hat, kann zugunsten dieser Projekte auf seine Zinsen verzichten.

Ansonsten werden sich die Konditionen nicht sehr von anderen Banken unterscheiden, sagt Genossenschaftsvorständin Christine Tschütscher. „Was wir auch nicht machen werden, ist ganz groß irgendwelche Gratis-Konten anbieten an alle oder irgendwelche Goodies noch dazu, weil wir glauben, dass ist eben nicht Sinn und Zweck einer Bank. Sondern wir werden damit die gemeinwohlorientierten Projekte unterstützen“, so Tschütscher.

Wer einen Kredit für eine Fernreise oder für ein neues Auto brauche, sei aber bei der Bank für Gemeinwohl an der falschen Adresse, so Tschütscher. Es sei denn, das Auto ist ein umweltfreundliches Elektro-Fahrzeug.