Aus für Surfweltcup in Podersdorf

Der Surfweltcup wird 2016 zum letzten Mal in Podersdorf stattfinden. Der Vorstand des Tourismusvereins entschied sich am Mittwoch dagegen, die Veranstaltung weiter in Podersdorf auszutragen.

Kann man sich den Surfweltcup in Podersdorf noch leisten? Und - vor allem - will man sich die Veranstaltung noch leisten? Das war aus Sicht von Hannes Anton, Geschäftsführer des Tourismusvereins, die entscheidende Frage der Vorstandssitzung. Nun steht fest: Die Kooperation zwischen Tourismusverein und Surfweltcup-Veranstalter KGP Events ist beendet. Bereits im Sommer hatte Anton kritisiert, dass der Tourismusverein alljährlich deutlich mehr Geld in den Surfweltcup investiere, als man durch die Veranstaltung wieder einnehme.

Surf World Cup in Podersdorf

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Der Surfweltcup in Podersdorf wird ab 2017 Geschichte sein

Kündigung nach vielen Beratungen

In den vergangenen Wochen und Tagen seien viele Beratungen und Gespräche geführt worden, hieß es nach der Entscheidung in einer Aussendung des Podersdorf Tourismus. In der Sitzung am Mittwoch hätte auch der Veranstalter nochmals die Möglichkeit gehabt, sein neues Konzept vor dem gesamten Vorstand zu präsentieren, es sei aber bei der bereits ausgesprochenen Kündigung geblieben.

Tourismusverein will neue Zielgruppen ansprechen

Podersdorf gehe einen neuen Weg und werde die bisher durch den Surfweltcup gebundenen Marketing-Mittel ab 2017 zielgerechter einsetzen. Bereits im kommenden Jahr werde es neben dem Surfweltcup in Podersdorf einen Reigen an größeren und kleineren Veranstaltungen geben, kündigte der Tourismusverein an. Einer der Höhepunkte soll das Konzert von Herbert Grönemeyer am 4. Juni sein.

Auch danach wolle man mit weiteren Highlights aufwarten und damit auch neue Zielgruppen ansprechen und neue Gäste an den Neusiedler See bringen, so der Tourismusverein. Aus allen Gästebefragungen gehe hervor, dass die Besucher in Podersdorf über die gesamte Saison mehr Unterhaltung wollten und sie sich nicht nur mit einem einzigen Veranstaltungshöhepunkt am Anfang der Saison zufrieden gäben. Das sei ein klarer Auftrag, die Strategie zu verändern.

Surf World Cup in Podersdorf

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Surfweltcup 2015 in Podersdorf

Kein Abschied von den Surfern und Kitern

Die Entscheidung sei aber nicht als Abschied von der Zielgruppe der Surfer und Kiter zu verstehen, hieß es in der Aussendung. Man starte bereits in den nächsten Monaten mit dem Projekt „Strandbad Neu“ und werde bereits dort in die gesamte Infrastruktur investieren: „Mit diesen Umbauten wird Podersdorf für die Surfer und Kiter endlich den notwendigen Platz und die beste Infrastruktur für die Ausübung ihres Sportes schaffen.“

Direkt am See soll es bereits im nächsten Sommer eine einzigartige für Veranstaltungen taugliche Plattform geben. Auf dieser Plattform könnten sich abwechselnd die örtliche Gastronomie, die Vereine und die Winzer präsentieren.

Podersdorf und der Surfweltcup

Vor 17 Jahren, 1998, gab die Weltsurfelite ihr erstes Gastspiel in Podersdorf. Seither war das Surfspektakel am Neusiedler See Ende April ein Fixpunkt für Sufer, Kiter und Fans. Bis zu 100.000 Gäste pilgerten Jahr für Jahr nach Podersdorf.

Alternativstandorte bereits angedacht

Es gebe durchaus Alternativstandorte zu Podersdorf, hatte Gerhard Polak, Geschäftsführer der Veranstalterfirma bereits vor der Entscheidung gesagt und etwa die Gemeinde Neusiedl am See genannt - mehr dazu in Summer Opening wird vergrößert. Der neue Austragungsort kommt erst ab dem Jahr 2017 zum Zug. Denn im kommenden Jahr findet der Surfweltcup in jedem Fall noch einmal in Podersdorf statt.

Petschnig: „Ausgesprochen bedauerlich“

Als „ausgesprochen bedauerlich“ bezeichnete der Landesrat für Wirtschaft und Tourismus, Alexander Petschnig (FPÖ), die Tatsache, dass der Surfweltcup über 2016 hinaus nicht mehr in Podersdorf stattfinden wird.

Tatsache sei aber, dass in Gesprächen mit dem Tourismusverband die Veranstalter keine hinreichenden Weiterentwicklungspotentiale darlegen konnten. Somit wäre eine weitere Unterstützung mit Steuergeldern objektiv nicht mehr zu rechtfertigen gewesen, so Petschnig.