Gefahr von Wildunfällen steigt

Im Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen - vor allem in der Dämmerung. Hunderte Menschen werden dabei verletzt, es gibt auch mehrere Tote pro Jahr. Und nicht zuletzt verenden zigtausende Tiere alljährlich auf Burgenlands Straßen.

Österreichweit sind im vergangenen Jahr 338 Menschen bei 280 Wildunfällen verletzt worden, zwei Menschen kamen ums Leben. Im Burgenland hat es im Vorjahr elf Unfälle mit Personenschaden gegeben, sagt Rudolf Leeb vom ÖAMTC Burgenland. Insgesamt sind rund 3.000 Unfälle mit Reh, Wildschwein und Co. auf Burgenlands Straßen passiert.

„Die Dunkelziffer geht wahrscheinlich auf die 20.000 bis 25.000 Wildunfälle in die Höhe. Das sind Unfälle, die einfach nicht gemeldet werden. Das Auto hat einen Schaden abbekommen, aber es gibt keine Vollkaskoversicherung oder eine andere Möglichkeit, den Schaden geltend zu machen“, erklärt Leeb.

Toter Rehbock nach Wildunfall

ORF

Allein im Burgenland verenden rund 4.000 Rehe nach Wildunfällen

Mehr als 80.000 tote Wildtiere

Im vergangenen Jahr sind in ganz Österreich fast 84.000 Wildtiere auf den Straßen zu Tode gekommen. Die Jägerschaft geht allerdings von einer weit höheren Dunkelziffer aus. So werden Unfälle mit kleineren Tieren oft nicht gemeldet, auch Tiere, die nach der Kollision in den Wald laufen und dort sterben, scheinen in der Statistik oft nicht auf.

Fleisch wird entsorgt

Tatsache ist, dass alle Tiere, die bei Unfällen verenden, entsorgt werden müssen. Sie dürfen nicht verarbeitet werden, sagt Landesjägermeister Peter Prieler. „Wir reden doch von 4.000 Stück Rehwild, das ist ein Sechstel der Gesamtstrecke. Beim Hasen werden uns 4.000 Stück gemeldet. Wir gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer weit, weit höher liegt. Ein Hasen-Unfall wird nicht gemeldet, weil oft kein Schaden am Auto ist. Jeder dritte Hase kommt auf der Straße ums Leben“, so Prieler.

Dadurch entgehe den Menschen 70 Tonnen wertvolles Wildbret pro Jahr - und das allein im Burgenland, sagt Prieler. Würde dieses Fleisch beim Wildhändler verkauft, könnten dafür 135.000 Euro lukriert werden, in der Direktvermarktung noch mehr.

Autos auf der Straße

ORF

In der Dämmerung wechselt das Wild zwischen Futter- und Rastplätzen

Vorsicht in der Dämmerung

Besonders vorsichtig fahren sollte man derzeit in der Morgen- und Abenddämmerung, wenn das Wild zwischen Futter- und Rastplätzen wechselt. Ein interessantes Detail: Laut einer Studie erwarten Autofahrer unbewusst, dass das Wild von der rechten Seite auftaucht. Tatsächlich kann es natürlich von beiden Seiten kommen.

Link: