Unterricht in einem fremden Land

Der Schulbeginn hat für einige Schulen im Land eine neue Herausforderung gebracht. Denn die Schulpflicht gilt auch für Flüchtlingskinder: Rund 140 Kinder aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak lernen jetzt in einem fremden Land.

Hamid, Said und Jolisa besuchen seit zwei Wochen die 4a-Klasse der NMS Rechnitz. Ihr Ziel: So gut Deutsch zu lernen, dass sie den Hauptschulabschluss schaffen. Sie sind voll motiviert. Man müsse in einem anderen Land zuerst die Sprache lernen, sagte der 16-jährige Hamid. Die Kinder seien sehr ambitioniert und wissbegierig, erzählte die Klassenlehrerin der 4a, Gabriele Brandstätter: Sie wollen unbedingt dem Unterricht folgen können.

Unterricht von Flüchtlingskindern in der NMS Rechnitz

ORF

Die Zusammenarbeit der Kinder funktioniert bereits

Kinder haben sich gut eingelebt

Während Jolisa und ihr Bruder Omar noch gesondert unterrichtet werden müssen - sie sind erst seit zwei Wochen in Österreich und sprechen kein Deutsch - kommen Hamid und Said schon sehr gut im Unterricht mit, immerhin leben beide seit rund einem Jahr in Rechnitz. Gruppenarbeiten mit Hamid und Said seien kein Problem mehr, sagte ihre Mitschülerin Maria Koller: „Sie arbeiten mit, sie haben eigentlich immer alles da und sie sind zu uns auch total nett.“

Unterricht von Flüchtlingskindern in der NMS Rechnitz

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Die Kinder wollen schnell Deutsch lernen

Spezialstunden und Unterricht in der Klasse

Zusätzlich zum normalen Unterricht in einer Klasse, gibt es für alle Flüchtlingskinder an der Schule Spezialstunden, in denen sie gemeinsam unterrichtet werden. Der Sprachförderkurs bedeute, dass die Kinder elf zusätzliche Deutschstunden hätten, sagte Direktorin Vera Tangl. Es liege nämlich in der Verantwortung der NMS, die Kinder so schnell wie möglich am Unterricht teilhaben zu lassen, damit sie ihren Platz in der Klasse und in der Gemeinschaft fänden.