Neues Zuhause in Loipersdorf

Seit dem Frühsommer lebt eine 14-köpfige afghanische Großfamilie in Loipersdorf. Vater, Mutter und eine Verwandte der Familie fanden mit ihren Kindern nicht nur eine neue Heimat, sondern auch viele Freunde und Unterstützer.

Die Familie Noorzaie hat harte Zeiten hinter sich. Vater Mirwais arbeitete in seiner Heimat Afghanistan für die internationalen Truppen als Übersetzer. Die Taliban hätten ihn wegen seiner Arbeit mehrmals bedroht: „Dann haben sie meinen Onkel getötet - nur weil ich für die internationalen Soldaten übersetzt habe. Damit haben sie mich gezwungen, mein Heimatland Afghanistan zu verlassen und alles zurückzulassen.“

Afghanische Flüchtlingsfamilie in ihrer Unterkunft in Loipersdorf

ORF

Die Großfamilie fühlt sich in Loipersdorf sicher

Drei Monate auf der Flucht

Drei Monate war die Familie auf der Flucht. Besonders für die Frauen und Kinder war die Flucht eine große Belastung. Es sei wirklich ein sehr langer Weg gewesen, sagte Shakila Noorzaie. In Loipersdorf hat die Großfamilie nun endlich ein neues, friedliches Zuhause gefunden. Hier warten sie auf die Entscheidung, ob sie in Österreich Asyl bekommen.

Große Hilfsbereitschaft im Dorf

Nachbarn und Freunde unterstützen die Neuankömmlinge im Dorf. Gleich nach ihrer Ankunft versorgten sie die Familie mit den wichtigsten Dingen wie Kleidung. „Wir haben den Vorteil, dass viele Menschen sich in unserem Dorf um die Familie Noorzaie kümmern, dass sie Räder zur Verfügung stellen, dass sie Deutsch lernen mit ihnen, dass sie sich einfach beschäftigen und dass wir sie hier wirklich als Mitmenschen erkennen können“, sagte Bürgermeister Hans Oberhofer (SPÖ).

Afghanische Flüchtlingsfamilie in ihrer Unterkunft in Loipersdorf

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Für die Kinder der Familie ist wieder etwas wie Normalität eingekehrt

Die Kinder können wieder in einem Wohnzimmer spielen, malen und ihre Hausaufgaben machen. Fünf Kinder der Großfamilie besuchen schon die Schule und den Kindergarten. Die 17-Jährige Amina zum Beispiel besucht die siebte Klasse Gymnasium: „Wir können in die Schule gehen und wir sind frei. Wir fühlen uns sicher hier und dass man uns die Möglichkeit gibt, in Österreich zu sein und mit den Österreichern zu leben, dafür möchte ich einfach danke sagen.“