Schwieriges Jahr für Zuckerrübenbauern

Die diesjährige Zuckerrübenkampagne ist abgeschlossen. Niedrige Weltmarktpreise und hohe Produktionskosten sowie Schädlinge und Unkraut machten den Bauern enorm zu schaffen. Hinzu kam der heiße Sommer.

Der Startschuss für die diesjährige Zuckerrübenkampagne ist heuer auf einem Feld in Frauenkirchen gefallen. Trotz stärkster Bemühungen der Bauern, war der diesjährige Zuckerrübenertrag um 15 bis 30 Prozent geringer als im Vorjahr. Die Rübenbauern rechneten mit einem Ertrag von 60 bis 70 Tonnen Rüben pro Hektar. Im Vorjahr waren es, mit 84 Tonnen bei gleicher Fläche, deutlich mehr. Nach dem nassen vergangenen Jahr sei der Anbau ganz normal verlaufen. Nachher hätte sich gezeigt, dass man mit Unkraut zu kämpfen habe. Danach sei die starke Hitze gekommen und man habe bis zu neun Mal bewässern müssen. Es sei ein teures Jahr gewesen, sagte Franz Peck, Zuckerrübenbauer aus Andau.

Verkauf oft unter dem Erzeugerpreis

Die knapp 440 Rübenbauern produzieren im Burgenland auf einer Fläche von rund 4.000 Hektar etwa 40.000 Tonnen Zucker. Der Zuckerpreis auf dem Weltmarkt ist aber derzeit auf einem absoluten Niedrigstand. Dies hat zur Folge, dass die Erzeugerpreise nicht abgedeckt sind. Leider sei in den letzten zwei Jahren der Zuckerpreis von 720 Euro pro Tonne auf etwa 420 heruntergegangen. Seit eineinhalb Jahren etwa halte er sich sehr zäh auf diesem extrem niedrigen Niveau. Das sei sowohl für die Zuckerfabrikanten, aber auch ganz besonders für die Zuckerrübenbauern deutlich unter dem Erzeugerpreis, sagte Hans Wurzinger, Obmann der burgenländischen Rübenbauern.

Zuckerrübenernte im Seewinkel 2015

ORF

Bis zu 30 Prozent weniger Ertrag bei der Rübenernte

Produktion nicht kostendeckend

Die meisten Zuckerrüben im Burgenland werden im Bezirk Neusiedl am See angebaut, nämlich auf einer Fläche von rund 1.330 Fußballfeldern. Dort mussten die Bauern diese Saison bis zu neun Mal die Anbauflächen bewässern. Die Kosten dafür liegen derzeit bei etwa hundert Euro pro Hektar Fläche. Hinzu kamen andere Kosten für Schädlings- und Unkrautbekämpfung. Damit die Rübenbauern wenigstens kostendeckend bilanzieren könnten, müsste der Zuckerpreis bei 550 Euro pro Tonne liegen. Auch andere Bauern hatten diese Saison enorme Probleme durch die große Hitze. Bei Sojabohnen und Mais etwa musste man ebenfalls Ernteeinbußen von rund 30 Prozent hinnehmen.

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