Zsifkovics: Hilfesuchenden Türen öffnen

Die katholische Kirche will in den nächsten Wochen in Pfarrhöfen Platz für Flüchtlinge schaffen, sagte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Man wolle allen Hilfesuchenden die Türen öffnen und mehr als 200 Plätze zur Verfügung stellen, so Zsifkovics.

Man sei gerade dabei in 30 Pfarrhöfen im Burgenland Platz für Flüchtlinge zu schaffen - dieser Platz soll bereits in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen, sagte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. „Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die gerade evaluiert werden, bis zu unseren Gästezimmern im Haus der Begegnung und auch im Bischofshaus“, so Zsifkovics. Im Endeffekt werde die katholische Kirche damit bis Weihnachten mehr als die angekündigten 200 Unterkünfte zur Verfügung stellen. Wie viele mehr, stehe noch nicht fest.

Keine direkte Kritik an ungarischen Kollegen

Der ungarische Bischof Laszlo Kiss-Rigo bezeichnete die Flüchtlinge als „Invasion, die die christlichen Werte bedroht.“ Syrer bräuchten keine Hilfe, sie hätten ohnehin Geld. Eine direkte Kritik an seinem Kollegen wollte Zsifkovics nicht üben. Auf die Frage, ob es sich hier um eine Einzelmeinung innerhalb der katholischen Kirche in Ungarn handle, meinte der Diözesanbischof: „Schwer zu beurteilen, ich sehe es vielleicht auch als eine Meinung, die vorherrschend in Ungarn ist.“

Auf die Frage, ob die Kirche im Burgenland nicht schneller handeln und noch mehr Flüchtlinge aufnehmen könne, sagte Zsifkovics, dass man nicht die Ressourcen, mit riesigen Klöstern habe, wie andere Diözesen. „Aber natürlich kann noch mehr getan werden und muss auch mehr getan werden.“

Link:

Flüchtlinge: Pfarren bereiten Unterkünfte vor (burgenland.ORF.at, 2.9.2015)