Flüchtlinge: Pfarren bereiten Unterkünfte vor

Für die Opfer der Flüchtlingstragödie auf der A4 wird am Freitag in Neusiedl am See ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Außerdem entstehen in Burgenlands Pfarren Unterkünfte für Flüchtlinge, heißt es von der Diözese.

„Wir dürfen nicht den erhobenen Zeigefinger haben in der Frage der Flüchtlinge, und dann nicht das Unsere tun“ - mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn zu Beginn der Woche an die katholischen Pfarren appelliert, mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen zu tun - mehr dazu in Asyl: Schönborn verspricht 1.000 Plätze.

200 neue Plätze bis Jahresende

Derzeit gebe es 50 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge in pfarrlichen und diözesanen Gebäuden im Burgenland, bis zum Jahresende sollen noch 200 weitere dazukommen, heißt es aus der Diözese Eisenstadt dazu. Man arbeite gemeinsam mit der Caritas täglich an der Schaffung neuer Quartiere.

Bis zur ersten Oktoberwoche soll die nächste Tranche von 50 bis 60 Plätzen zur Verfügung stehen. Dafür laufen gerade in mehr als 30 Pfarrhöfen die Vorbereitungen. Außerdem würden weitere 25 Pfarrhöfe und kirchliche Objekte geprüft, allerdings müsse man die Gebäude für eine Unterbringung umfangreich adaptieren. Dafür hat die Diözese auch ein Sonderbudget bereitgestellt, um die Pfarren zu unterstützen.

Hinweise erbeten

Die Polizei bittet um Hinweise zum Flüchtlingsdrama auf der A4 unter LPD-B-LKA@polizei.gv.at oder unter der Hotline 059 133 10 3333.

Zeichen der Solidarität

Die 71 Menschen, die in der vergangenen Woche bei Parndorf auf der A4 tot in einem Schlepper-Lkw gefunden wurden, haben Europa erschüttert. Als Zeichen der Solidarität für Flüchtlinge wird am Freitag in Neusiedl am See ein ökumenische Gottesdienst gefeiert.

Zelebranten sind Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendent Manfred Koch und der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis. Der Gottesdienst wird am Freitag um 19.00 Uhr in der römisch-katholischen Stadtpfarre in Neusiedl am See gefeiert.