Angespannte Situation in Nickelsdorf

Die Übersiedlung der Flüchtlings-Erstbetreuungsstelle in Nickelsdorf in eine nahe Halle ist verschoben. Die Halle fasse 150 Menschen, man brauche aber doppelt so viele Plätze, so die Polizei. Die Situation ist angespannt.

Auch wenn es die Polizei naturgemäß etwas anders sieht, die Situation in der Betreuungstelle an der österreisch ungarischen Grenze bei Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) wird immer angespannter. Vor allem, wenn ein Bus ankommt.

Erstaufnahmestelle Nickelsdorf

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Nur rund 60 Menschen fasst ein Bus

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Die Situation ist immer wieder angespannt

Chaos vor dem Bus

So fuhr Freitagmittag ein Bus ins Asylzentrum nach Vordernberg in der Steiermark, aber nur knapp 60 Menschen durften in diesem Fall auch von Nickelsdorf weg- und mit dem Bus mitfahren.

„Sie können sich vorstellen, dass bei diesen Menschen immer wieder Ängste auftreten - ‚Was passiert denn jetzt mit mir?‘ Und das immer punktgenau an den Mann oder an die Frau zu bringen ist schwierig“, sagt Helmut Marban von der Landespolizeidirektion Burgenland.

„Ganz gut im Griff“

„Wir sind bemüht. Es kommt natürlich dann auch immer wieder zu Situationen, wo alle in den Bus wollen - und einige wieder nicht. Aber das ist sozusagen alltägliches Geschäft. Und das haben wir auch ganz gut im Griff“, so Marban weiter.

Erstaufnahmestelle Nickelsdorf

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Viele stellen sich an, nicht alle können mitfahren

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Das Einsteigen in den Bus geht dann ruhig vor sich

Bis zu 300 Menschen täglich

Die Zahlen steigen täglich. Mittlerweile werden im Burgenland bis zu 300 Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind, aufgegriffen und für die erste Zeit hierher gebracht. Aus der geplanten Übersiedlung in diese ehemaligen veterinärmedizinischen Station des Bundes wird nichts. Platz ist hier vorläufig nur für 150 Menschen.

„Die Zahlen der letzten Tage haben es eigentlich bewiesen: Der Flüchtlingsstrom steigt. Die Prognosen in diese Richtung steigen ebenfalls. Und wir wollten jetzt eigentlich ein Gesamtprojekt schnüren, das alle Eventualitäten zumindest die, die voraussehbar sind. Und deshalb wird es sich noch ein paar Tage verzögern, bis wir tatsächlich in Betrieb gehen können“, so Marban.

Erstaufnahmestelle Nickelsdorf

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Die ehemalige veterinärmedizinische Station ist derzeit zu klein

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Statt 300 gibt es nur 150 Plätze

„Eine große Herausforderung“

Von Überforderung in der derzeitigen Situation in Nickelsdorf könne aber keine Rede sein, heißt es. „Die Polizei leistet schon ihren Teil schon dazu, wir sind gut aufgestellt. Es ist natürlich eine große Herausforderung, der wir uns stellen, eine Herausforderung für die Beamtinnen und Beamten, aber auch für unsere logistischen Maßnahmen oder Erfordernisse, die wir haben“, sagt Marban.

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Die Polizei habe die Situation im Griff, heißt es

Verhandlungen laufen

Es laufen bereits intensive Verhandlungen, zusätzliche Flächen in der Veterinärstation für die Betreuung zu bekommen. In den nächsten Tagen soll es eine Entscheidung geben. Angesichts der weiter steigenden Zahl von Asylsuchenden wird aber auch dieser Platz voraussichtlich nicht reichen.

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