Polizei: Kampf gegen Schlepper

Bis zu 200 Flüchtlinge werden täglich alleine im Bezirk Neusiedl am See aufgegriffen. Nur selten gelingt es den Behörden auch die Schlepper zu fassen. Der ORF-Burgenland begleitete die Polizei Dienstagfrüh bei einem Einsatz.

Fast 1.500 Flüchtlinge werden pro Woche im Bezirk Neusiedl am See aufgegriffen. Die Meisten werden in den frühen Morgenstunden entdeckt, zumeist in der Nähe des Grenzüberganges Nickelsdorf. Auch am Dienstag ging den Beamten kurz vor 4.00 Uhr früh hier ein Pkw ins Netz.

Polizeinsatz gegen Schlepper Nickelsdorf, Parndorf

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Polizeieinsatz bei Nickelsdorf

Schlepper wurde festgenommen

In dem Fahrzeug mit einem gefälschten Tiroler Kennzeichen entdecken die Polizisten fünf syrische Flüchtlinge. Am Steuer saß der mutmaßliche Schlepper, der festgenommen wurde, berichtete ORF-Burgenland-Reporter Christian Hofmann, der die Polizei begleitete.

Polizeinsatz gegen Schlepper Nickelsdorf, Parndorf

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Polizist: „Wir haben nicht mehr Leute“

Die Polizisten waren schließlich fast eine dreiviertel Stunde lang damit beschäftigt, die Männer und Frauen zu durchsuchen und persönliche Daten aufzunehmen. Währenddessen rollten unzählige mögliche weitere Schlepperfahrzeuge völlig ungehindert über die Grenze nach Österreich. Der resignierende Kommentar der Polizisten: „Wir haben nicht mehr Leute“.

Polizeinsatz gegen Schlepper Nickelsdorf, Parndorf

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Schlepperfahrzeug wird bei Nickelsdorf gestoppt

Hilfe vom Roten Kreuz

In Parndorf wurden kurz darauf gleich 45 Flüchtlinge aufgegriffen, die zu Fuß unterwegs waren, vom Schlepper fehlte jede Spur. Die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten wurden in die Betreuungsstelle Nickelsdorf gebracht, wo es eine Liege und warme Getränke für sie gab. Wenig später trafen Freiwillige vom Roten Kreuz ein und kümmerten sich um die Menschen.

Polizeinsatz gegen Schlepper Nickelsdorf, Parndorf

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Betreuungsstelle Nickelsdorf

Männer, Frauen und Kinder

Bis Mittag sollten die Neuankömmlinge - Männer, Frauen und Kinder - in eine Asyl-Aufarbeitungsstelle gebracht werden. Diese Stellen seien im Burgenland aber allesamt überfüllt. „Der Aufenthalt hier kann sich ein wenig verzögern, aber grundsätzlich gibt es die gesetzlichen Fristen, die eingehalten müssen“, sagte Gerald Pangl von der Landespolizeidirektion.

Polizeinsatz gegen Schlepper Nickelsdorf, Parndorf

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Flüchtlinge in Parndorf

Und während die Beamten Dienstagmorgen ihre Berichte schrieben, begann für die Flüchtlinge die Zeit des langen Wartens und der Ungewissheit.

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