Zahl der Arbeitslosen im Juli gestiegen

Österreichweit und auch im Burgenland ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Im Burgenland waren 8.948 Personen arbeitslos - ein Plus von 6,7 Prozent Vergleich zum Juli des Vorjahres. Die Anzahl der Schulungsteilnehmer ist zurückgegangen.

8.948 Menschen waren im Burgenland mit Ende Juli ohne Job. Das bedeutet einen Anstieg um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, werden gleichzeitig mehr Stellen frei. Dies sei auch auf die Bemühungen des Arbeitsmarkt-Service AMS Burgenland zurückzuführen, sagte Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl.

„Wir sind sehr stark dahinter, dass wir rausgehen zu den Betrieben, dass wir Aquise betreiben und gut in Kontakt sind. Die zusätzlichen offenen Stellen sind sicher auch ein kleiner Vorbote für eine bessere Konjunktur“, so Sengstbratl.

Mehr Langzeitarbeitslose

Die Anzahl der Schulungsteilnehmer ging mit fast 18 Prozent stark zurück. Dadurch stieg die Anzahl der Langzeitarbeitslosen, mit mehr als 118 Prozent, enorm an. Zurückzuführen sei das auf eine neue Strategie des AMS Burgenland, erklärte Sengstbratl.

"Wenn die Konjunktur eher schwach ist, merken wir, dass Schulungen nicht in Arbeitsplätze danach umgesetzt werden können, dass heißt wir sind hier zurückgegangen und investieren sehr viel Geld in die Aktion „50 plus" - das heißt für Arbeitsplätze, für die Förderung von Arbeitsplätzen in Betrieben, bei Projekten und bei Gemeinden“, sagte Sengstbratl.

Antrag auf Arbeitslosengeld

APA/Herbert Pfarrhofer

Keine Besserung in nächster Zeit

Auch für die kommenden Monate und Jahre ist, laut AMS, keine Besserung am burgenländischen Arbeitsmarkt in Sicht. „Wir haben prognostiziert einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit bis 2017/18. Erst wenn die Wirtschaft kräftig wächst, rechnen wir mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit“, so Sengstbratl. Besonders betroffen von der Arbeitslosigkeit sind nach wie vor ältere Arbeitnehmer, Menschen mit schlechter Ausbildung und Ausländer.

Schreiner: „Kürzungen lösen keine Probleme“

„Die aktuelle Diskussion um die Höhe des Arbeitslosengeldes und um die Mindestsicherung ist eine Verhöhnung. Eine Verhöhnung aller, die derzeit auf Arbeitssuche sind und einfach keine Beschäftigung finden. Im Burgenland sind 8.948 ohne Beschäftigung. Ihnen stehen 561 offene Stellen gegenüber. Selbst wenn man großzügig Jobs addiert, die nicht beim AMS gemeldet sind: Die Rechnung von Minister Schelling und Wirtschaftsvertretern kann nicht aufgehen“, so AK-Präsident Alfred Schreiner.

Hergovich: „Jeder Arbeitslose ist einer zuviel“

„Jeder Arbeitslose ist einer zuviel. Daher ist jedem Anstieg der Erwerbslosigkeit mit konkreten Maßnahmen entgegen zu wirken. Das ist der wichtigste Schwerpunkt der neuen burgenländischen Landesregierung“, erklärte SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich.