Minus bei Nächtigungszahlen

Die Nächtigungszahlen im burgenländischen Tourismus waren zwischen Jänner und Juni rückläufig. Das Minus betrug landesweit 1,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Nun hoffen alle auf einen starken Sommer.

Kanufahren auf der Raab - Angebote wie dieses erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Folge: In der Tourisumsuregion Jennersdorf stieg die Zahl der Nächtigungen. Das Hotel „Das Eisenberg“ hatte im Juli um 50 Prozent mehr Nächtigungen als im Juli des Vorjahres - Das Hotel setzt zum Beispiel ganz auf Hochzeiten und ist damit voll ausgelastet. Ein positiver Ausreißer, wie ein Blick auf die Statistik zeigt.

Kanufahren

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Kanufahren auf der Raab

Nächtigungsplus in Jennersdorf

Im ersten Halbjahr verzeichnete die Tourismusregion Jennersdorf ein Nächtigungsplus von 16,4 Prozent, die Region Roslia blieb konstant, im Mitelburgenland gab es ein Minus von 0,5 Prozent, in Güssing ein Minus von 1,7 Prozent, die Region Neusielder See verzeichnete ein Minus von 2,3 Prozent und die Region Oberwart ein Minus von 6,4 Prozent.

Tourismus

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Hoffen auf starken August

In Bad Tatzmannsdorf ist das Avita-Resort konstant gut ausgelastet. Die Therme zog im Juli zwar wegen der große Hitze weniger Besucher an. Das wurde mit Fußballcamps kompensiert. Landesweit spüren die Tourismusorte den beinharten Wettbewerb um Gäste. So mancher Betrieb musste die Preise stark senken, um das Haus zu füllen.

Höchst unterschiedlich die Entwicklung rund um den Neusiedler See. Rust verzeichnete im Juli ein Plus von knapp vier Prozent bei den Nächtigungen. Illmitz hingegen ein Minus von 14 Prozent. Insgesamt sind die Touristiker aber nicht unzufrieden. Die Gäste buchen immer kurzfristiger und entscheiden je nach Wetter. Nun hoffen alle auf einen starken August, der die Bilanz ins Positive drehen könnte.

Alexander Petschnig, FPÖ

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Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) im Gespräch mit Moderator Martin Ganster

Petschnig: „Viele Baustellen“

Der neue Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) war am Samstag zu Gast in Burgenland heute und meinte auf die Frage, ob er schon Gründe für das Minus herausfinden konnte, dass er und sein Team eine politische Verlassenschaft übernehmen würde, die viele Baustellen beinhalte. Er sei in den letzten Wochen im Land unterwegs gewesen, um mit den Touristikern und Bürgermeistern zu reden, um die Daten zu erweitern, um so auch in Zukunft neue Strategien festlegen zu können, so Petschnig.

Das Tourismusgesetz könnte laut Petschnig eventuell noch überarbeitet werden. Die Rückgänge bei den Nächtigungen legen nahe, dass zum Teil mehr in die Qualität gegangen werden müsse, denn die vier und fünf-Stern-Hotels hätten fast keine Rückgänge zu verzeichnen, sagte Petschnig.

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Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) zu Gast in Burgenland heute

Der neue Tourismuslandesrat spricht mit Martin Ganster über seine Ziele

Wertschöpfung steigern

Auf das bisherige Ziel drei Millionen Nächtigungen zu erreichen angesprochen, meinte Petschnig, dass man um das zu schaffen, zusätzliche Betten in den Schwerpunktregionen, brauchen würde. Das Wesentliche für ihn sei, dass die Wertschöpfung, die der Tourismus bringt - von knapp unter einer Milliarde im Jahr - noch steige.

Steiner vermisst sachliche Aussagen

Nachdem die rot-blaue Regierungsmehrheit in der letzten Landtagssitzung den rot-blauen Proporz in den Beiräten eingeführt hat, drohe nun offensichtlich auch eine diesbezügliche Änderung im Tourismusgesetz. Anders sei wohl Petschnigs Andeutung, das Tourismusgesetz ändern zu wollen, nicht zu verstehen, denn sachliche tourismuspolitische Aussagen lässt der blaue Landesrat vermissen, meinte der geschäftsführende ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner.