Temporeiche Premiere in Kobersdorf
„Der Preis des Monsieur Martin“ - Untertitel „Ist Ehebruch tödlich“ - bei den Schlossspielen Kobersdorf ist unterhaltsames niveauvolles Sommertheater. Es ist eine aberwitzige Komödie: Ferdinand Martin und Agenor Montgommier sind beste Freunde, allerdings hat Agenor Montgommier ein Verhältnis mit der Ehefrau seines besten Freundes, von dem Ferdinand Martin zunächst nichts ahnt.
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Wolf Bachofner als Ferdinand Martin und Olaf Schürmann als Agenor Montgommier zogen alle Register ihres schauspielerischen Könnens und ihres Komödiantentums. Intendant Wolfgang Böck gibt Hernandes Martinez den Cousin aus Guatemala von Ferdinand Martin. Er tänzelte leichtfüssig - wie man sich klischeehaft einen Südamerikaner vorstellt - auf der Bühne herum.
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Böck spielt mit spanischem Akzent
Wolfgang Böck spielt den intriganten heißblütigen Cousin mit spanischem Akzent und es gelang ihm, bis zum letzten Satz, diesen Akzent zum Amüsement des Publikums durchzuziehen. Große Spielfreude zeigten auch Konstanze Breitebner als Loisa Martin und das restliche Ensemble. Das Bühnenbild von Erich Uiberlacker besteht aus drei großen Wänden - mittels Videoeinspielungen verwandelt sich der Salon in Paris stimmig in ein Hotel in Charmonix und schließlich in eine Almhütte in der Schweiz.
Das Schloss selbst wird leider nicht einbezogen. Der temporeichen unterhaltsamen Inszenierung des französischen Komödienspezialisten Patrick Guinand tut das keinen Abbruch. Das Publikum erlebte bei den Schlossspielen Kobersdorf einen feinen unterhaltsamen Theaterabend voll Wortwitz und Situationskomik.