Uhudler soll zum Obstwein werden

Die Rettung des Uhudlers ist im Burgenland zu einem Wahlkampfthema geworden. Kurz vor der Landtagswahl scheint der Fortbestand des Uhudlers gesichert zu sein: Während ihn die SPÖ zum UNESCO-Weltkulturerbe ernennen lassen möchte, will ihn die ÖVP zum Obstwein machen.

Aus dem Uhudler soll Obstwein werden - zumindest auf dem Etikett. Für die Winzer ändere sich in Sachen Herstellung und Vertrieb nichts, lediglich die Bezeichnung auf der Flasche müsse dementsprechend angepasst werden, erklärte der Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Mittwoch in Donnerskirchen. „Sie schreiben nicht mehr drauf ‚Wein aus Österreich‘, sondern ‚Obstwein aus Österreich‘. Das Erscheinungsbild wird ein ganz ähnliches sein wie bisher, und das ist uns sehr wichtig“, sagte Liegenfeld.

Josef Pfeiffer, Andreas Liegenfeld, Andrä Rupprechter

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Josef Pfeiffer, Andreas Liegenfeld und Andrä Rupprechter

Schon am Donnerstag im Nationalrat

Für Obstweine gilt das von der EU verordnete Anbauverbot nämlich nicht. In einem zweiten Schritt soll der Uhudler dann mittels einer Herkunftsbezeichnung klar definiert werden. Rupprechter begrüßt diese Lösung. „Mit dem jetzt aufgezeigten Weg ist es möglich, eine Lösung zu finden, die auch nachhaltig ist“, so Rupprechter. Auch die Winzer im Südburgenland würden die angestrebte Gesetzesnovelle befürworten, sagte Josef Pfeiffer vom Verein der Freunde des Uhudlers.

Die von der ÖVP vorgeschlagene Lösung wird in einen entsprechenden Antrag eingearbeitet, der bereits am Donnerstag im Nationalrat eingebracht wird. Schon kommenden Herbst könnte die Gesetzesänderung umgesetzt werden, meint die ÖVP.

SPÖ will Uhudler zum Weltkulturerbe machen

Die Diskussion rund um den Uhudler kam aufgrund von Rodungsbescheiden, die südburgenländischen Uhudler-Winzern zugestellt wurden, ins Rollen - mehr dazu in Uhudler soll gerodet werden.

Die SPÖ will, dass der Uhudler zum „immateriellen Weltkulturerbe“ wird. Den erforderlichen Antrag bei der UNESCO wolle man bei der kommenden Beiratssitzung im September einbringen, so Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) in einer Aussendung. Liegenfeld meint, das würde nichts bringen, es brauche gesetzliche Rahmenbedingungen.