53 Flüchtlinge in Kastenwagen

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Östereich kommen, steigt weiter. Im Innenministerium tagt am Freitag ein Krisengipfel. Der Alltag an der Grenze bestätigt den akuten Handlungsbedarf: Am Freitag wurden 53 Flüchtlinge bei Gattendorf aufgegriffen.

Täglich versuchen dutzende Flüchtlinge aus den Krisengebieten über die grüne Grenze nach Österreich zu gelangen. Der jüngste Fall illustriert die angespannte Situation auf drastische Weise. Kurz vor 9.00 Uhr früh wollte die Polizei einen französischen Kastenwagen bei Zurndorf anhalten, doch der Lenker flüchtete.

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53 Menschen waren in den Kastenwagen gepfercht

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Die Polizei stoppte das Fahrzeug bei Nickelsdorf

Zwei Frauen, zehn Kinder

Die Polizei konnte den Kastenwagen bei einem Meierhof bei Nickelsdorf stoppen. Im Lkw, der über drei Sitzplätze verfügt, sind 53 Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht. Unter den Flüchtlingen sind zwei Frauen und zehn Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren. Der Schlepper wurde festgenommen. Die Flüchtlinge werden auf dem Meierhof versorgt und sollen im Laufe des Tages in Flüchtlingsquartiere gebracht werden. Die Menschen stammen laut Polizei aus Afghanistan und Syrien.

Erst am Dienstag waren im Seewinkel 45 Flüchtlinge, darunter eine Frau und ein einjähriges Kind entdeckt worden, am Donnerstag wurden insgesamt 26 Flüchtlinge aufgegriffen. Zwei Schlepper aus Serbien konnten verhaftet werden. Jeden Tag muss die Polizei fast ausschließlich im Bezirk Neusiedl am See ausrücken, oft werden die Flüchtlingen von ihren Schleppern an der A4 ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

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Die Menschen stammen laut Polizei aus Afghanistan und Syrien

Asyl-Krisengipfel in Wien

Am Asyl-Krisengipfel im Innenministerium in Wien nehmen neben Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auch Vertreter des Verteidigungsministeriums, des Gemeinde- und Städtebundes sowie von Hilfsorganisationen und Kirchen teil - mehr dazu in Asylzeltlager: Opposition kritisiert Mikl-Leitner scharf (news.ORF.at; 15.5.2015).