Alfred Nagl: 100 bewegte Jahre

Alfred Nagl aus Weiden am See hat am Samstag seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er hörte schon Leopold Figls legendären Ausspruch „Österreich ist frei“ aus nächster Nähe. Diese und viele weitere Erlebnisse sind nun in einer Festschrift niedergeschrieben.

Nagl ist ein Pionier der Gardemusik. Die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 in Innsbruck trugen seine Handschrift. In seinem Haus in Weiden am See richtete der 100-Jährige ein kleines Museum ein: Fotos, persönliche Widmungen bekannter Persönlichkeiten und viele Orden zieren Vitrinen und Wände.

Der Burgenländer arbeitete schon bei Leopold Figl. Als der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet wurde, hatte er Blickkontakt zu den Musikern. „Ich musste auf ein Zeichen warten, um dann den Musikern das Zeichen für den Einsatz weiterzugeben. Alles hat tadellos funktioniert“, erzählte Nagl, der für sein Alter erstaunlich rüstig und agil ist.

Alfred Nagl

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Alfred Nagl in seinem Haus in Weiden am See

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Zeremonienmeister bei Olympischen Spielen

„Nach dem Krieg, den ich bei der Panzerdivision hautnah erlebt habe, ging mir die Unterzeichnung des Staatsvertrages sehr zu Herzen. An meinem Geburtstag am 9. Mai denke ich: Gottseidank bin ich in Österreich geboren und nicht irgendwo in Asien oder Afrika, wo es so viele furchtbare Ereignisse gibt“, so Nagl.

Der rüstige 100-Jährige war auch Zeremonienmeister bei den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck und auch 1976, als Franz Klammer Olympiasieger wurde, sorgte Nagl dafür, dass das olympische Feuer im Bergisel-Stadion auch tatsächlich brennt.

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Alfred Nagl, Brigardier

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Alfred Nagl zeigt seine Orden

Erlebnisse in Festschrift

Im Jahr 1976 beschützte Nagl Silvia Sommerlath, die wenig später Königin Silvia von Schweden wurde, vor Paparazzi. Dieses Ereignis und noch viele weitere sind in der Festschrift zum 100. Geburtstag von Alfred Nagl - dem Brigadier im Ruhestand - dokumentiert.

„Ich habe mein Leben lang viel Sport betrieben, wenig Alkohol getrunken und nie geraucht und immer gut gegessen. Ich habe auch immer gute Ärzte gehabt, also Wehwehchen gibt es schon genug in meinem Alter, aber trotzdem muss ich sehr zufrieden sein“, lächelte der 100-Jährige.