Das Ende des Zweiten Weltkriegs

Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945, ist mit der Kapitulation Deutschlands der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gegangen. Das Burgenland wurde von der Sowjetarmee befreit. Einerseits waren die Menschen froh, dass der Krieg ein Ende hatte, andererseits war das Land wieder besetzt.

Der Zweite Weltkrieg forderte Millionen Tote, fast jeder Landstrich in Europa wurde zum Schlachtfeld. Im Burgenland ließen die Nationalsozialisten gegen die heranziehende Rote Armee den sogenannten Südostwall bauen. Reste davon sind noch heute sichtbar.

Zwangsarbeiter bauen Südostwall

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Zwangsarbeiter beim Bau des Südostwalls

Reste des Südostwalls

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Reste des Südostwalls im Bezirk Mattersburg

Stumme Zeugnisse

Zwischen Baumgarten und Schattendorf im Bezirk Mattersburg ziehen sich noch immer Panzergräben durch den Wald. Bunker auf den Feldern zeugen noch heute von den sinnlosen Verteidigungslinien.

Reste eines Bunkers

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Bunker von damals

Sowjets hatten zwei Gesichter

Die Freunde Franz Hausmann und Karl Tobler erlebten als 13-Jährige in Baumgarten den Einmarsch der Sowjets. Kinderliebend seien die Soldaten gewesen und hätten ihnen Zuckerl geschenkt, erinnern sich die beiden Freunde.

Franz Hausmann und Karl Tobler

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Franz Hausmann und Karl Tobler

Aber die Sowjets mordeten, vergewaltigten und plünderten auch. Die Soldaten quartierten sich in den Häusern ein und die Bevölkerung musste für sie arbeiten. So mussten etwa die im Tross von der Sowjetarmee mitgeführten Tiere verpflegt werden. „Bei uns im Garten waren etwa 500 Schafe“, so Karl Tobler.

Es dauerte Monate bis sich die Lage im Burgenland halbwegs normalisierte. Am 25. November 1945 fanden in Österreich bereits die ersten freien Wahlen statt, aber es sollte noch bis 15. Mai 1955 dauern, bis Österreich durch den Staatsvertrag seine vollständige Souveränität wiedererlangte - mehr zum Thema auf news.ORF.at