Burgenland: „Wohlfühlland“ für Adler

Im Burgenland fühlen sich die Adler offensichtlich wohl. Eine Winterzählung ergab, dass sich 36 Seeadler und auch zahlreiche Kaiseradler vor allem im Nordburgenland aufhielten. Ein Grund ist das reiche Nahrungsangebot.

Im Hansag besteht derzeit eine große Chance, einen Adler zu Gesicht zu bekommen - denn hier brütet derzeit ein Kaiseradlerpaar. „Der südburgenländische Horst hat in den letzten Jahren im Durchschnitt immer einen Jungvogel produziert. Im Horst im Nationalpark waren es zwei Jungvögel. Das zeigt, dass es sehr gute Nahrungsverhältnisse gibt“, so Bernhard Kolar, Adlerexperte des WWF.

„Jetzt sind es im Burgenland vier Brutpaare, in ganz Österreich sind es 12 bis 15. Das heißt das Burgenland spielt eine wesentliche Rolle beim Erhalt des Kaiseradlers“, so Gabor Wichmann, Adlerexperte von BirdLife.

Noch immer bedrohte Tierart

Nachdem beide Adlerarten lange Zeit aus dem Burgenland verschwunden waren, war die Freude groß, als 2005 ein Seeadler im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel brütete. Ein Jahr später siedelten sich Kaiseradler zunächst auf der Parndorfer Platte an, weitere Brutpaare folgten. Die Naturschutzorganisationen nahmen sofort ihre Schutzmaßnahmen auf, denn die Tierart ist noch immer akut bedroht.

Adler

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Adler - noch immer eine bedrohte Tierart

Größte Gefahr: Illegale Verfolgung

„Die größte Gefährdung geht beim Kaiseradler von der Vergiftung, von der illegalen Verfolgung aus, auch Abschuss. Wir haben sieben Kaiseradler besendert, von denen fünf mit größter Wahrscheinlichkeit illegal geschossen worden sind, bei zwei wissen wir es und bei drei ist es die größte Wahrscheinlichkeit“, so Wichmann.

„Der Verfolgungsdruck hat europaweit stark abgenommen. Alles zusammen - das Aufhören der Vergiftungen, der nachlassende Verfolgungsdruck und auch eine gute Nahrungsbasis in den gut geschützten Gebieten - das zusammen hat eine rasche Bestandserholung ermöglicht“, so Kolar.